Nachrichten aus den Hochschulen
Strukturreform in der Kritik
Rolf-B. Klieme als Präsident der HMTH Hannover zurückgetreten
Der Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hannover (HMTH), Dr. Rolf-B. Klieme, hat am 7. Januar 2009 seinen Rücktritt vom Amt zum 31. März 2009 erklärt. Dies teilten die Hochschule und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und mit. Gemäß seinen persönlichen Vorstellungen, die er bei seiner Bewerbung vor drei Jahren und seinem Dienstantritt detailliert benannt habe, seien in diesem Zeitraum alle strategischen Entwicklungsziele in Angriff genommen und weitgehend oder komplett abgearbeitet worden, heißt es in der Mitteilung. Diese reichten von der Internationalisierung, einer tiefgreifenden Strukturreform, über den Bologna-Prozess bis hin zur professionalisierten Außendarstellung mit Hochschulmarketing und Fundraising, der Gründung einer Förderstiftung für die HMTH sowie der Etablierung eines Stipendiensystems. „Solcherart grundlegende Neu-Positionierungen“ hätten „naturgemäß Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen“ hervorgerufen. Zwei Monate vor Ende seiner Wahlperiode habe der Senat der HMTH nun das Präsidium einer Kritik unterzogen, um zugleich den Präsidenten zum Rücktritt aufzufordern. Klieme habe in dieser Situation die Konsequenz gezogen und seinen Rücktritt angeboten. In Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur wird Klieme eine neue Aufgabe an der Stiftung Universität Hildesheim übernehmen.
Hamel-Stiftung: Förderstipendium Gesang 2009
Die Walter und Charlotte Hamel Stiftung widmet sich der Eliteförderung junger Künstler der klassischen Musik, insbesondere des klassischen Gesangs.
Die Stiftung vergibt jährlich Förderstipendien für besonders talentierte Gesangsstudierende. Es können pro Jahr drei Stipendien für junge Sängerinnen und Sänger vergeben werden, die jeweils mit einer Förderung von monatlich 500 Euro mit der Laufzeit von einem Jahr und somit pro Stipendium mit insgesamt je 6.000 Euro dotiert sind.
Bewerberinnen und Bewerber für ein Hamel Förderstipendium 2009 müssen nach dem 30. November 1978 geboren sein und an einer deutschsprachigen Musikhochschule mit dem Hauptfach Gesang (Oper, Konzertgesang etc.) immatrikuliert sein.
Bewerbungen für ein Hamel Förderstipendium 2009 sind mit den vollständigen Unterlagen bis zum 25. Februar 2009 einzureichen (Datum des Poststempels). Weitere Informationen unter http://www.hamel-stiftung.de
Spieltechnik, Präsenz, Ausdruck
Internationale Flötentage mit Kursen und Konzerten in Staufen
Die Musikakademie des Bundes Deutscher Blasmusikverbände e.V. veranstaltet vom 30. April bis 3. Mai 2009 die „Internationalen Flötentage 2009“ für Profis, Musikstudenten und Amateure an der Querflöte. Die künstlerische Leitung haben Robert Pot (Niederlande) und Rudolf Döbler (Berlin) übernommen. Das von ihnen entwickelte Kursformat kombiniert Workshops zu Spieltechnik, Bühnenpräsenz und Ausdruck mit Einzelunterricht und Kammermusik und wird während der Internationalen Flötentage in Staufen realisiert.
Ausgehend von Erfahrungen mit bisherigen internationalen Kursen, rechnet die Musikakademie mit Teilnehmern aus Deutschland, Schweiz, Frankreich, Holland und Belgien. Ein Flötenorchester, Yogakurse, ein Justierworkshop für die Flöte mit Uta Schulz sowie eine Musikalien- und Instrumentenausstellung ergänzen die Vielfalt der Flötentage. Öffentliche Konzerte der Dozenten und Teilnehmer runden das Programm ab.
Weitere Informationen und Anmeldung unter: BDB-Musikakademie, Alois-Schnorr-Str. 10, 79219 Staufen , Tel. 07633/923 13-0, Fax 07633/923
13-24, E-Mail info [at] bdb-musikakademie.de (info[at]bdb-musikakademie[dot]de), http://www.bdb-musikakademie.de
Akkordeon studieren in Detmold
Seit Anfang dieses Studienjahres wird an der Hochschule für Musik Detmold das Akkordeon als künstlerisches Hauptfach auf allen Ebenen angeboten. Mit Marko Kassl, einem Akkordeonisten österreichischer Herkunft, konnte die Hochschule einen international renommierten Künstler und Pädagogen verpflichten. Kassl erhielt seine Ausbildung in Klagenfurt (Mika Väyrynen, Roman Pechmann), Graz (James Crabb) und Essen (Mie Miki). 2006 absolvierte er sein Konzertexamen mit Auszeichnung. Kassl war schon zu Studienzeiten Preisträger mehrerer Wettbewerbe, so unter anderem bei der „3rd JAA Accordion Competition“ in Tokio. Viele Komponisten vertrauten ihm Uraufführungen an, so etwa Stefan Heucke, Wilfried Maria Danner, Ivo Petric, Bruno Strobl, Philemon Mukarno, Felipe Waller und Selim Dogru. Anfang 2009 wird in Zusammenarbeit mit der Klarinettistin Fie Schouten und dem Posaunisten Koen Kaptijn die CD „Spielzeug“ mit Werken von Uros Rojko, Toshio Hosokawa, Christian Wolff, Philemon Mukarno, Hector Moro und Gerard Grisey erscheinen.
Musikhochschulen gemeinsam im Netz
Deutschlands Musikhochschulen stellen sich vor: In einem neuen gemeinsamen Online-Auftritt präsentieren sich auf academics.de und academics.com die 23 deutschen Musikhochschulen in ausführlichen Profilen. Darin geben die Hochschulen Informationen und Einblicke für Musikinteressierte, Studierende und Lehrende aus dem In- und Ausland.
Die Profile der einzelnen Hochschulen spiegeln dabei das hohe Ausbildungsniveau und die große musikalische Vielfalt an Deutschlands Musikhochschulen wider.
Komponieren ad libitum
Die Winfried Böhler Kultur Stiftung schreibt in Zusammenarbeit mit Musik der Jahrhunderte / Netzwerk Süd den neu initiierten Kompositionswettbewerb „ad libitum“ – zeitgenössische Musik für Laien- oder semiprofessionelle Orchester, Ensembles, Chöre und Solisten aus.
Einsendeschluss ist der 31. März 2009. mdjstuttgart.de
80 angehende Lisztianer in Weimar
Für den 2. Internationalen Franz Liszt Wettbewerb für Junge Pianisten, der von der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar in Kooperation mit dem Musikgymnasium Schloss Belvedere
als ihrem Hochbegabtenzentrum vom 23. Februar bis 4. März 2009 veranstaltet wird, haben sich insgesamt 80 Pianistinnen und Pianisten aus 25 Ländern angemeldet.
In den Kategorien I (bis 13 Jahre), II (14–16 Jahre) und III (17–19 Jahre) sind Anzahl, Dauer und Repertoire der Wertungsrunden auf das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugeschnitten. In Kategorie I gilt es in zwei Runden Werke unter anderem von J.S. Bach, L.v. Beethoven, F. Liszt und B. Bartók zu interpretieren. In Kategorie II ist das verlangte Repertoire um ein nach 1950 komponiertes Werk erweitert. Für die besten Pianistinnen und Pianisten der Kategorie III steht in einer zusätzlichen Wertungsrunde Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur gemeinsam mit dem Orchester des Musikgymnasiums Schloss Belvedere auf dem Programm.
Eine Besonderheit des Wettbewerbs gilt für alle drei Kategorien: In der zweiten Runde wird wahlweise ein Kammermusikvortrag, eine eigene Komposition oder ein Improvisationsvortrag von den Teilnehmern erwartet. Eine achtköpfige Jury unter Vorsitz von Grigory Gruzman (Weimar) hat Preise im Gesamtwert von rund 12.000 Euro sowie Sonderpreise und Anschluss-Recitals zu vergeben. Die Sieger des Wettbewerbs spielen beim großen Preisträgerkonzert am 4. März 2009 um 19.30 Uhr im Großen Saal des Musikgymnasiums Schloss Belvedere. Das Konzert wird am 6. März 2009 im „Europa-Saal im Zentrum“ in Bayreuth wiederholt. Der 2. Internationale Franz Liszt Wettbewerb für Junge Pianisten ist Mitglied der „European Union of Music Competitions for Youth (EMCY)“. Die Preise aller drei Kategorien werden von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gestiftet.
Tag der Musikpädagogik
Bereits zum dritten Mal findet ein Tag der Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Würzburg statt. Am 14. Februar 2009 steht er unter dem Motto „Hören, lauschen, lernen“. Workshops zum Motto des Tages, unter anderem von Prof. Dr. Barbara Stiller, ermöglichen praktische Erfahrungen und geben Impulse für den musikpädagogischen Alltag. Vorträge von Prof. Dr. Eckart Altenmüller und Gerhard Wolters laden zur Reflexion ein. Eingeladen sind Musiklehrende an Allgemeinbildenden Schulen und Musikschulen, freiberuflich Tätige sowie Studierende der Instrumental- und Vokalpädagogik und der Elementaren Musikpädagogik. Anmeldung am Veranstaltungstag um 9.30 Uhr im Gebäude am Residenzplatz der Hochschule für Musik Würzburg. Tageskarte: e 15,00 (ermäßigt e 10,00). Veranstaltungsende um 17.00 Uhr. Weitere Informationen unter www.hfm-wuerzburg.de
Sommerakademie für Musikvermittlung und Musikmanagement 2009
Was das PopCamp für die Popmusiker ist, ist die Sommerakademie für Musikvermittlung und Musikmanagement der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. für die „Klassiker“. Nachdem 2008 die erste Sommerakademie erfolgreich stattfand, engagiert sich die Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Musikrat auch 2009 für junge Musiker und Ensembles. Bei diesem „Meisterkurs“ der etwas anderen Art, steht nicht wie üblich das instrumentale oder vokale Können im Vordergrund, sondern alles andere, was Musiker und Ensembles brauchen, um auf dem Musikmarkt erfolgreich zu sein. An zehn Tagen lernen die Teilnehmer in den Bereichen Dramaturgie, Pädagogik und Management, inhaltsorientierte Konzertmodelle, neue Vermittlungsmethoden und nachhaltige Kommunikationsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Dabei wird die praktische Anwendung in der Projektarbeit eine wichtige Rolle einnehmen. Zu den Dozenten gehören unter anderen Sonia Simmenauer, Christian Kellersmann, Markus Fein, Jürgen Christ, Matthias Rebstock und Elmar Lampson.
Interessierte bewerben sich um die Teilnahme an der Sommerakademie, so als ob sie sich bei einem Konzertveranstalter um ein Engagement bewerben würden.
Das vollständige Programm, das die Module „Die Kunstmusik und ihr Publikum“, „Programme und Konzepte“, „Selbstmanagement für Musiker“ und „Projektarbeit“ umfasst, ist einzusehen unter:
http://www.toepfer-fvs.de
Bewerbungsschluss ist der 15.04.2009. Weitere Informationen erteilt: Uta Gielke, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Georgsplatz 10, 20099 Hamburg