Trossingen - Bei der Musikhochschule Trossingen ist die Hoffnung auf eine Überarbeitung der umstrittenen Reformpläne groß. Die Aussagen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) begründeten einen Neuanfang, sagte Rektorin Elisabeth Gutjahr am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Kretschmann hatte nach wochenlangen, heftigen Protesten am Dienstag in Mannheim angekündigt, dass die Pläne geändert werden sollen.
«Zu viele wichtige Argumente wurden bislang nicht gebührend berücksichtigt, zu viele Fragen blieben offen», sagte Gutjahr. Nun müsse eine Basis gefunden werden, auf der ein Neuanfang möglich sei. Die Musikhochschulen sollten gleichermaßen als Kultur-, Bildungs- und Forschungszentren begriffen und weiterentwickelt werden. «Dies aber mit Realitätssinn für den regionalen Standort und seine jeweils ganz besonderen Qualitäten.»
Die bisherigen Kürzungspläne des Landes sehen an den fünf Musikhochschulen im Südwesten den Abbau von 500 Studienplätzen und 50 Professuren vor. Neben Mannheim ist vor allem Trossingen (Kreis Tuttlingen) betroffen. An dem mit rund 480 Studienplätzen kleinsten Standort sollen 200 Studienplätze wegfallen.