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input – output. Nordamerika und Europa im 20. Jahrhundert

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Am 7. November veranstaltet die HfMDK Frankfurt am Main die Erste Neue Musik Nacht des Instituts für zeitgenössische Musik (I z M) Zu erleben sind der Hochschulchor, das Hochschulorchester sowie Studierende, Lehrende und Gästen.

Unter dem Titel „input – output. Nordamerika und Europa im 20. Jahrhundert“ werden 100 Jahre amerikanische Musik in insgesamt 40 auf alle Säle der Hochschule verteilten Einzelprojekten präsentiert. So erschließen einen Abend lang gut 200 Lehrende und Studierende aller drei Fachbereiche nebst Gästen der HfMDK systematisch die neuen Gattungen und Musikrichtungen, die – ständig angefacht durch den regen Austausch mit Emigranten aus Europa – in Nordamerika hervorgebracht wurden.

Nordamerika ist seit der Wende zum 20. Jahrhundert Schauplatz eines lebendigen Musiklebens in das die Besucher der Neuen Musik Nacht sechs Stunden lang eintauchen; in Chor-, Orchester, Kammermusikwerken und Tanz können sie den Umgang mit offenen Formen, performativen Elementen, variablen Besetzungen und Dauern erleben. George Gershwins ‚Amerikaner in Paris’ findet ebenso Raum wie John Cages ‚Winter Music’, die in drei Stockwerken der Hochschule auf 20 Flügeln von 20 Pianisten aufgeführt wird. Zu den Programmschwerpunkten werden kurzweilige Einführungen angeboten.


Weitere Programmhöhepunkte:

Elliott Carter zum 100. Geburtstag
Ein Komponist der – nach Charles Ives - zweiten Generation der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts erreicht ein biblisches Alter. Fabian Menzel, Professor für Oboe an der HfMDK, und Masako Eguchi spielen u.a. Carters „Pastoral“.

Musik von George Crumb
Auch der fast achtzigjährige George Crumb zählt zu den wichtigsten Komponisten der amerikanischen Musik im 20. Jahrhundert. Seine Musik spielt häufig mit performativen Elementen, das heißt, sie erfordert Aktionen, die über das bloße Instrumentalspiel hinausgehen.

minimal music
Die Komposition mit melodisch-rhythmischen patterns gehört zu den beliebtesten Musikrichtungen, die in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert wurden. Unter der Leitung von Rainer Römer, Professor für Schlagzeug an der HfMDK, werden minimal-Werke von Terry Riley, Morton Feldman und Steve Reich in verschiedenen Besetzungen aufgeführt, u. a. Reichs „Clapping Music“ - als Mini-Tanzstück „The Clap“und John Adams’ den Bewegungen der amerikanischen „shaker“ nachempfundenes Streicherstück, das unter der Leitung von Prof. Hubert Buchberger im Foyer erklingt.

Musik aus der Emigration
Der durch die Emigration jüdischer Künstler verursachte Austausch zwischen europäischen und amerikanischen Komponisten bildet einen weiteren wichtigen Schwerpunkt. Im Laufe des abends wird u. a. Paul Hindemiths Leben und Werk in den USA vorgestellt, es erklingen aber auch späte Werke von Arnold Schönberg.

Unter dem Label „Bang on a Can“ firmiert eine Institution, die sich ausschließlich der Pflege der Neuen Musik widmet. „Formed in 1987 by composers Michael Gordon, David Lang and Julia Wolfe, Bang on a Can is dedicated to commissioning, performing, creating, presenting and recording contemporary music. With an ear for the new, the unknown and the unconventional, Bang on a Can strives to expose exciting and innovative music as broadly and accessibly as possible to new audiences worldwide. And through its Summer Festival, Bang on a Can hopes to bring this energy and passion for innovation to a younger generation of composers and players.”

Die Internationale Ensemble Modern Akademie spielt Werke von allen drei Bang on a Can-Gründern. Die amerikanische Dichterin Emily Dickinson steht im Mittelpunkt eines Liederabends mit Vertonungen verschiedener jüngerer Komponisten: Melinda Paulsen, Professorin für Gesang an der HfMDK, und Ulrich Koneffke erkunden Emily Dickinsons Wirkung auf die amerikanische Musikgeschichte, eingeführt von der Amerikanistin PD Dr. Nassim Balestrini. „Gegenüber. Eine Spekulation“ – eine im Rahmen des Projektfonds „Tanz der Künste“ ausgezeichnete Schauspielproduktion – nimmt Musik von George Benjamin und Texte des New Yorker Autors Paul Auster zum Ausgangspunkt für ein irritierendes Experiment mit der Erwartungshaltung des Publikums.

Nicht fehlen darf natürlich der Jazz: Allen Jacobson lädt ab 22 Uhr zur Jazz-Lounge.


Freitag, 7. November 2008
18 Uhr bis 24 Uhr
Großer Saal, Kleiner Saal, Foyer und diverse Säle


 

Musikgenre