Die am Institut für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis der Anton Bruckner Privatuniversität seit über 25 Jahren regelmäßig veranstalteten Internationalen Tage der Alten Musik (ITAM) haben sich in den letzten Jahren als Fixpunkt für Sänger*innen und Instrumentalist*innen mit Schwerpunkt Alter Musik etabliert.
Das Programm des mehrtägigen Treffens ist dabei vielfältig: neben Meisterkursen und einer Orchesterakademie mit namhaften Dozentinnen und Dozenten umfasst es auch Vorträge, Konzerte und eine Notenausstellung. Damit wird ein Raum für einen intensiven Austausch und zur Vernetzung – auf musikpraktischer ebenso wie theoretischer Ebene – zwischen internationalen Studierenden, Absolvent*innen und Dozent*innen geschaffen. Die kommende Ausgabe der Internationalen Tage der Alten Musik findet von 18. bis 21. Jänner 2023 an der ABPU statt und widmet sich unter dem Motto „Ein zufriedenes Gemüth“ deutscher instrumentaler und vokaler Kammermusik und Orchesterwerken des 18. Jahrhunderts.
Vorträge, Kurse und Konzerte
An vier Tagen nehmen die Teilnehmer*innen in Vorträgen, Kursen und Konzerten deutsche Kammermusik und Orchesterwerke des 18. Jahrhunderts – einer Zeit zwischen Rationalität und Empfinden, zwischen Pietismus und Aufklärung – in den Fokus ihrer Auseinandersetzungen.
„Unser Titel ist inspiriert von der berühmten Beschreibung der Allemande von Johann Mattheson ‚... welche das Bild eines zufriedenen oder vergnügten Gemüths trägt, das sich an guter Ordnung und Ruhe ergoetzt‘. Er spricht also von einem vergnügten Seelenzustand, obwohl das Leben der Menschen damals nicht gerade einfach war. Trotzdem handelt es sich um eine der künstlerisch prägendsten und fruchtbarsten Gegenden Europas dieser Zeit. Wir freuen uns auf Werke bekannter und unbekannter Komponisten und Komponistinnen, wie zum Beispiel Anna Amalie von Preußen, Wilhelmine von Bayreuth, die Gebrüder Graun, die Gebrüder Weiss, J.D. Heinichen, Chr. Graupner, die Familie Bach …“, erklärt Elisabeth Wiesbauer, Direktorin des Instituts für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis der ABPU.
Zu den Dozent*innen zählen dabei neben Elisabeth Wiesbauer (Barockvioline, Barockviola und Orchester) auch Carin van Heerden (Blockflöte, Barockoboe), Claire Genewein (Traversflöte), Wolfgang Gaisböck und Franz Landlinger (beide Barocktrompete), Claire Pottinger-Schmidt (Gambe und Barockcello), Anne Marie Dragosits (Cembalo und Generalbass) sowie Martina Oman (Korrepetition). Als Gastdozentin für Historischen Gesang konnte Miriam Feuersinger gewonnen werden.
Als besonderes Highlight können die Teilnehmer*innen von ITAM 2023 an zugleich stattfindenden Vorträgen und Workshops zum Projekt „Magic Piano“ mit Gastvortragenden der Hochschule der Künste Bern beiwohnen.
Unter dem Titel „Ein zufriedenes Gemüth“ präsentieren sich am ersten Kursabend die Dozent*innen auf der Bühne der Anton Bruckner Privatuniversität in einem Konzert. Bei seinem Einführungsvortrag gibt Hans Georg Nicklaus, Kultur- und Musikwissenschaftler sowie Direktor des Instituts für Theorie und Geschichte der ABPU, am 19. Jänner 2023 Einblicke in aktuelle Erkenntnisse und Fragestellungen zur ‚deutschen‘ Musik des 18. Jahrhunderts.
Den Abschluss bildet ein Konzert der Kursteilnehmer*innen, die am 21. Jänner um 18:00 Uhr im Kleinen Saal der ABPU bei freiem Eintritt die Werke präsentieren, die während der Kurse gemeinsam erarbeitet wurden.
BRISK – Interner Ensemblewettbewerb für Alte Musik an der ABPU
Ebenso im Frühjahr folgt mit dem 2. BRISK Ensemblewettbewerb bereits ein weiterer Programmfixpunkt am Institut für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis der ABPU. Dabei richtet sich der jährlich stattfindende Wettbewerb an studentische Ensembles, die vor einer international besetzen Jury Kammermusikwerke zwischen Renaissance und Klassik auf ihren historischen Instrumenten präsentieren. Die Jury bzw. das Publikum kürt die drei besten Ensembles, die sich neben der Auszeichnung auch über ein von Sponsoren gestiftetes Preisgeld freuen dürfen. Für die Preisträger*innen gibt es zudem die einmalige Möglichkeit, Konzerte in der Ursulinenkirche Linz und in der Reihe „Alte Musik im Schloss“ zu gestalten.
Euridice Barockorchester
Mit dem Euridice Barockorchester wurde darüber hinaus an der ABPU im Jahr 2013 von Michi Gaigg ein eigenes Studierendenorchester gegründet, das sich der Erarbeitung von Werken des Frühbarock bis zur Klassik widmet. Seit 2018 leitet Elisabeth Wiesbauer den Klangkörper. Bei Proben und Konzerten werden gerne einzelne Mitglieder des L’Orfeo Barockorchesters eingeladen. Für die Studierenden ist die direkte Zusammenarbeit mit etablierten Musiker*innen eine große Bereicherung und gibt Einblick in die kommende Berufswelt. Bisher war das Orchester bereits im Brucknerhaus, im Musiktheater Linz sowie als Opernorchester bei den donauFESTWOCHEN im Strudengau engagiert. In letzter Zeit wurden an der ABPU Werke von Lully, de la Guerre und Rameau aufgeführt, frühere Projekte widmeten sich dem musikalischen Umfeld von Francesco Maria Veracini oder Werken von Johann Sebastian Bach.
Im März 2023 steht in Kooperation mit der Gesellschaft der Musikfreunde Passau Bachs Hohe Messe h-Moll auf dem Programm.
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