Unter dem Motto „Breaking the rules“ fand heuer erstmals der neu ins Leben gerufene Joe Zawinul Prize der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) statt. Durchsetzen konnte sich der Komponist und Posaunist Daniel Holzleitner mit seinem Konzept „zwischen uns“.
Erstmals widmet die Universität einem ihrer prominentesten Absolventen einen eigenen Preis. „Durch die Initiierung des ‚Joe Zawinul Prize der MUK‘ und des damit verbundenen Projektstipendiums, geben wir unseren Studierenden die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuprobieren und eigene Projektideen zu realisieren. Außerdem ehren wir damit einen Künstler, der eng mit unserer Universität verbunden war und dessen künstlerische Arbeit große Auswirkungen auf die Jazzmusik hatte und immer noch hat“, zeigt sich Rektor Andreas Mailath-Pokorny über das neue Projekt erfreut. Das Stipendium initiiert hat er gemeinsam mit Lars Seniuk, Professor und Studiengangsleiter Jazz an der MUK, veranstaltet wird er nun jährlich in Kooperation mit Joe Zawinuls Sohn, Tony Zawinul, und der Joe Zawinul Foundation of Achievement.
Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird jährlich in Form eines Projektstipendiums an eine*n Studierende*n der MUK verliehen und ermöglicht die Umsetzung eines Jazz-Projekts, das sich der musikalischen Grenzüberschreitung widmet und/oder durch hohe musikalische Innovationskraft auszeichnet.
Prominenter Namensgeber
Der Wiener Joe, zu Studienzeiten noch Josef Erich, Zawinul, erhielt in jungen Jahren Klavier- und Violinunterricht am damaligen Konservatorium der Stadt Wien, der Vorgängerinstitution der heutigen MUK bevor er den Jazz für sich entdeckte. Als Künstler arbeitete er später, u.a. anderem in zahlreichen eigenen Formationen, mit den namhaftesten Vertretern des Jazz, darunter Miles Davis zusammen, erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den begehrten Grammy für sein künstlerisches Werk und schrieb Musikgeschichten — auch durch den Antrieb, Grenzen zu überschreiten und stets neue Wege zu gehen.
And the winner is …
Mit „musikalischer Grenzüberschreitung“ und „hoher Innovationskraft“ konnte auch das diesjährige Siegerprojekt rund um den Jazzstudenten Daniel Holzleitner punkten und die achtköpfige Jury überzeugen. „Wir freuen uns sehr über das ausgesprochen hohe Niveau und die vielen großartigen kreativen und innovativen eingereichten Projekte“, sagt der Juryvorsitzende Lars Seniuk und führt weiter aus: „Der Preisträger überzeugte ganz besonders mit seinem transdisziplinären Ansatz, der Jazz und Improvisation mit zeitgenössischer Musik, Sprache und Sound Design verbindet.“
Daniel Holzleitner (Komposition, Posaune) hat sich für sein Konzept „zwischen uns“ mit Andrea Edlbauer (Saxophon), Gregor Fussenegger (Viola, Violine), Julia Mikusch (Schauspiel, Gesang) und Hruod Seekind (Text, Sound Design) zusammengetan und das Kollektiv wird bewusst die Grenzen zwischen den Disziplinen überschreiten. „Ziel ist, sich auf das Unvorhersehbare und die Spontaneität des Augenblicks einzulassen, ohne dabei die sorgfältige Konzeption und die vorbereitende Komposition aufzugeben.“ Mit dem Preisgeld werden die jungen Künstler*innen die interdisziplinäre Performance umsetzen, Demoaufnahmen sowie einen Trailer produzieren. Der Gewinner wurde – der COVID-19-Pandemie geschuldet - am Samstag, 14. November um 23 Uhr in der ORF Ö1 Jazznacht prämiert. Im nächsten Jahr erhalten die Preisträger*innen dann endlich die Möglichkeit, das durch das Stipendium ermöglichte Projekt live vor Publikum zu präsentieren.