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Kein Königsweg für die Musiklehrerausbildung

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Bachelor- und Masterstudiengänge als neue Chance nutzen
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Anfang März fand an der Universität Leipzig eine Tagung zum Thema „Kooperation und Profilbildung in der Musiklehrerausbildung“ statt. Eingeladen hatte dazu die „Konferenz Musikpädagogik an Wissenschaftlichen Hochschulen Deutschlands“. Die Vereinigung, in der bundesweit rund 50 Ausbildungsstätten für Musiklehrer aller Schulstufen organisiert sind, versteht sich gleichermaßen als politisches Sprachrohr und Fachgremium, und der Themenkreis der Tagung wie auch die Berichte und Vorträge der Referenden markierten nicht nur die Problemfelder innerhalb der Musiklehrerausbildung.

Zugleich wurde deutlich, dass der Handlungs- und Reformbedarf im Hinblick auf die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen Chancen bietet. Davon überzeugt ist auch Birgit Jank. Die Professorin für Musikpädagogik und Musikdidaktik an der Universität Potsdam ist Sprecherin der Konferenz Musikpädagogik an Wissenschaftlichen Hochschulen und Stellvertretende Bundesvorsitzende des Arbeitskreises für Schulmusik und sie moderierte die abschließende Podiumsdiskussion der Tagung. Jank: „Die immer wieder angeschobene Debatte darüber, ob Musiklehrer an einer Universität oder an einer Musikhochschule ausgebildet werden sollten, greift meines Erachtens zu kurz. Und man muss es einmal klar aussprechen: Es gibt keinen Königsweg für die Musiklehrerausbildung. Dennoch ergeben sich durch die Einführung der modular aufgebauten Bachelor- und Masterstudiengänge gerade für eine so heterogene Ausbildung wie das Musiklehrerstudium neue Möglichkeiten. Entscheidend ist dabei, dass sich die Musikpädagogik an den Universitäten in der Musiklehrerausbildung nicht länger an Ausbildungsmodellen der Musikhochschulen orientiert, die in ihrer Gesamtheit stark auf die künstlerische Berufspraxis abzielen.“

Mit anderen Worten: es besteht eine Diskrepanz zwischen der Ausbildung an Musikhochschulen und den tatsächlichen Anforderungen und Bedürfnissen von Musiklehrern im Bereich der allgemein bildenden Schulen. Jank: „Deshalb ist es für die Universitäten wichtig, Strukturen der Musiklehrerausbildung zu installieren, die einerseits den jeweils spezifischen Möglichkeiten der Einrichtung Rechnung tragen, andererseits der gesamten Palette musikunterrichtlicher Notwendigkeiten an allgemein bildenden Schulen gerecht werden können.“ Fragen wie „Welche künstlerische Qualifikation braucht ein Musiklehrer?“ oder aber auch die nach der länderübergreifenden Anerkennung von Studienleistungen tauchten in den Diskussionen ebenso auf wie der Ruf nach Stärkung der schulpraktisch orientierten Ausbildungsanteile. Gerade hier gibt es laut Jank enorme Reserven und Kooperationsmöglichkeiten: „Die Ausbildung muss sich stärker als bisher an den Anforderungen der Schule orientieren und direkt mit den Schulen vernetzt werden.“

Darin weiß sich die Musikpädagogin einig mit ihren Fachkollegen. Welche neuen Wege dabei konkret beschritten werden können, zeigt ein Blick in die Studienordnung für das Bachelor- und Masterstudium des Instituts für Musik und Musikpädagogik an der Universität Potsdam. Dort wird ein Modul „Musikmedien – Unterrichtsmedien“ angeboten, in welchem die Studierenden den praktischen Umgang mit Musikmedien und ihre Einbeziehung in den Musikunterricht erlernen. „Insgesamt“, so Jank, „geht es darum, den Studierenden besser zu ermöglichen, eigene Stärken zu entwickeln, die sich letztlich wiederum positiv auf andere Bereiche auswirken.“ Das dürfte sich jedoch nur dann verwirklichen lassen, wenn damit eine Entschlackung der obligatorischen Studieninhalte verbunden ist. Eine Aufforderung an Musikpädagogik, Musikwissenschaft und künstlerische Praxis, enger aneinander zu rücken.
Zurück nach Leipzig: Neben Darstellungen zur aktuellen Situation der Musiklehrerausbildung an Universitäten ging es um Perspektiven für Kooperationen zwischen Musikpädagogik und Erziehungswissenschaft (Prof. Dr. Joachim Ludwig, Potsdam) und um bislang unerschlossene Möglichkeiten der Musiklehrerausbildung (Prof. Dr. Hermann J. Kaiser, Hamburg). Prof. Dr. Ludwig Striegel erörterte verschiedene Profile, wie sie das Lehramt Musik an der Universität Mainz anbietet. Anschließend wurden in Arbeitsgruppen verschiedene, an die Vorträge anknüpfende Fragestellungen diskutiert. Die Ergebnisse mündeten in eine Podiumsdiskussion ein mit dem Arbeitstitel „Wege und Perspektiven zur konzeptionellen und institutionellen Verankerung der Musikpädagogik an wissenschaftlichen Hochschulen“.

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