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Kreistag lässt sich von Musik nicht umstimmen

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Abgeordnete beschließen Anhebung der Gebühren an Musikschule Teterow


Teterow. Mit flotten Klängen begrüßten gestern Nachmittag die Mädchen und Jungen des Teterower Schalmeien-Orchesters auf den Stufen vor der Kreisverwaltung Güstrow die Abgeordneten des Kreistages. "Eigentlich müssten wir ja traurige Klänge anstimmen, doch solche Melodien haben wir nicht drauf", meint Orchesterleiter Jürgen Oestreich mit Blick auf seine jungen, eifrig blasenden Musiker. Denn es war ein trauriger Anlass, der die Teterower wie auch Güstrower Musikschüler hierher führte. Auf der Tagesordnung des Kreistags stand ein Beschluss, die Unterrichtsgebühren an der Musikschule zum 1. August deutlich zu erhöhen. (Der Nordkurier berichtete).

Dagegen regte sich Protest. In Tarnow hatte sich ein Aktionsbündnis gebildet, Unterrschriften gegen die Sparpläne wurden gesammelt. Beeinflusst in ihrem Abstimmungsverhalten hat das die Abgeordneten nur wenig. Allerdings war man nach einem Forum des Bildungs- und Kulturausschusses mit Elternvertretern von den ursprünglichen Plänen abgerückt. Statt der geplanten 15 Prozent steigen die Gebühren in den Unterrichtsfächern für Kinder nur um durchschnittlich zehn Prozent. Auch bei der Ausleihgebühr für Musikinstrumente ließ man etwas ab.

An unterer Grenze

Ausschussvorsitzender Prof. Dieter Sill wies darauf hin, dass der Kreis Güstrow im Landesdurchschnitt bei einem Vergleich in vier Sparten dreimal um 20 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liege, in einer Sparte um sechs Prozent. Sorge bereite ihm allerdings der Wegfall der Ermäßigungen. Die Anhebung der Gebühren, erstmals seit 1998, sei zu rechtfertigen.
Dem widerspricht der fraktionslose Wolfgang Wehrmann. Weil man die heiligen Kühe nicht antaste, bürde man den Familien zusätzliche Lasten auf, wirft er den Fraktionen von SPD, PDS und CDU vor. Deutlicher wird Elia-Carina Oynhausen vom Aktionsbündnis Zukunft: "Ich bin maßlos enttäuscht. Da wirft der Kreis auf der einen Seite viel Geld raus für Dinge die wirklich niemand braucht, wie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft oder die Regionale Arbeitsbeschaffungs-, Beschäftigungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft. Ich habe den Eindruck, unser Anliegen wurde von den Abgeordneten nicht verstanden."

Von unserem Redaktionsmitglied
Eberhard Rogmann

Nordkurier
http://www.nordkurier.de/lokal/teterow/musik/musik.html
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