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Künstlerische Forschung im Konzertsaal: Deniz Peters (am Klavier) beim Konzert „Horizonte“. Foto: Johannes Gellner
Künstlerische Forschung im Konzertsaal: Deniz Peters (am Klavier) beim Konzert „Horizonte“. Foto: Johannes Gellner
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Kunst als Weg zum Wissen

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Künstlerische Forschung an der Kunstuniversität Graz
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Wie kann die Dissertation einer Pianistin aussehen? Und welche Erkenntnisse nimmt der/die künstlerisch Forschende mit in sein/ihr künstlerisches Tun? Fragen wie diesen widmete sich EPARM, eine europäische Konferenz zum Thema artistic research, vergangenen April. Gastgeber war die Kunstuniversität Graz (KUG). Im Rahmen des begleitenden KUG-Konzerts „Horizonte“ wurde künstlerische Forschung auch für das Publikum erlebbar gemacht.

Künstlerische Forschung in der Musik ist in den vergangenen Jahren weltweit immer wichtiger geworden – besonders im Bereich der Musikuniversitäten. Der Europäische Verband der Musikhochschulen AEC veranstaltet daher mit EPARM eine „European Platform for Artistic Research in Music“ und kam damit nach Stationen in Belgrad, Rom, Lyon und Stockholm vom 23. April bis zum 25. April 2015 an die KUG nach Graz. Insgesamt wurden hier 22 Beiträge von 19 Institutionen aus 12 verschiedenen Ländern präsentiert. Die Präsentationen deckten unterschiedlichste Sparten ab und wurden von führenden europäischen ForscherInnen diskutiert, darunter – als Keynote Speaker – Mieko Kanno vom Royal Conservatoire of Scotland und KUG-Professor Christian Utz. Der EPARM Kongress in Graz beschäftigte sich mit der Frage, wie sich die durch künstlerisches Forschen gewonnenen Erkenntnisse auf die musikalische Praxis auswirken und wie – umgekehrt – Forschungsfragen aus der künstlerischen Praxis entstehen.

Mit ihrer bereits 2009 gegründeten Künstlerischen Doktoratsschule kann die KUG auf erste hervorragende AbsolventInnen verweisen. „Ein wunderschönes Beispiel ist etwa die Dissertation eines Pianisten, der in einem doppelseitigen Layout jeweils links seine Analyse zu Beethovens Klaviersonaten abdruckt und diese graphisch mit den daraus folgenden  –  rechts angeführten – Interpretationsratschlägen verknüpft. Vor Kurzem ist bei uns aber auch ein Tenor promoviert worden, der – theoretisch wie praktisch – eine vergessene Gesangstechnik rekonstruiert hat!“ So Dr. Ulf Bästlein, Leiter der künstlerischen Doktoratsschule an der KUG. Bästlein selbst ist Sänger, promovierter Altphilologe und Germanist und hat sowohl die Betreuung künstlerischer Dissertationen als auch eine Professur für Gesang inne.

Forschung in concert
Auch außerhalb des künstlerischen Doktorats ist die KUG in Österreich Vorreiter in Sachen künstlerischer Forschung. Einen Eindruck davon gab das Konzert „Horizonte – Künstlerische Forschung zur Musik vom 12. bis zum 21. Jahrhundert“, das begleitend zum EPARM Kongress im Rahmen des abo@MUMUTH veranstaltet wurde.

Die Künstlerische Doktoratsschule an der KUG
„Künstlerisches Tun generiert Wissen“ – aus dieser Einsicht heraus wurde das im deutschsprachigen Raum einzigartige künstlerische Doktoratsstudium „Dr. artium“ konzipiert und 2009 an der KUG eingerichtet.
Charakterisiert ist es durch das ständige Zusammenwirken von künstlerischem Tun, also Interpretation beziehungsweise Produktion, und wissenschaftlicher Reflexion. Die produktiven Synergien, die aus der wechselseitig sich durchdringenden und bereichernden Wirkung von künstlerischer und wissenschaftlicher Tätigkeit resultieren, generieren dabei eine besondere Methode der Erkenntnisgewinnung. Im internationalen Kontext als „artistic research“ bezeichnet, steht sie gleichberechtigt neben der wissenschaftlichen Forschung.

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