Schlitz - In Hessen fällt die finanzielle Förderung für öffentliche Musikschulen nach Experten-Einschätzung viel zu gering aus. «Bayern und Baden-Württemberg leisten da etwa wesentlich mehr», kritisierte der Direktor der Landesmusikakademie Hessen, Lothar Behounek, am Rande des 52. Landeswettbewerbs «Jugend musiziert» am Freitag in Schlitz (Vogelsbergkreis).
Die 65 öffentlichen Musikschulen in Hessen bekommen nach Ansicht von Behounek zu wenig Unterstützung von den Kommunen. In Zeiten knapper Kassen werde schnell bei der Kultur gespart. «Man sollte darüber nachdenken, ob es nur eine freiwillige Leistung der öffentlichen Haushalte sein soll.» In anderen Bundesländern seien Kommunen mitunter verpflichtet, Musikschulen zu unterhalten. Landesmusikrat-Mitglied Peter Schreiber betonte: «Es geht hier nicht um reine Freizeitaktivitäten, sondern um eine Bildungsaufgabe.»
Nach Angaben des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ist der Landeszuschuss für die öffentlichen Musikschulen von zwei Millionen Euro im Jahr 2014 auf aktuell 2,5 Millionen Euro gestiegen. Diese Förderung decke aber nur etwa fünf Prozent des Finanzbedarfs der Einrichtungen, sagte Schreiber. Den Großteil müssten die Musikschulen durch Teilnehmergebühren selbst erwirtschaften.