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Marktredwitzer Sing- und Musikschule feiert 50. Jubiläum

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Marktredwitz. (dih) Einen weitsichtigen Beschluss fasste der Marktredwitzer Stadtrat am 21. März 1952: Eine Singschule sollte ins Leben gerufen werden. Dieser Entscheidung ist es zu verdanken, dass die städtische Sing- und Musikschule am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen feierte.

Bei einem Festakt im Historischen Rathaus würdigten zahlreiche Redner das große Engagement und den Idealismus der Musikschulleitung. Mit ihren zahlreichen Schülerinnen und Schülern könne die Einrichtung seit ihrer Gründung auf eine stolze Erfolgsbilanz verweisen. Doch ein lang gehegter Wunsch wurde dem "Geburtstagskind" auch an seinem Festtag nicht erfüllt, nämlich das schon seit Jahren dringend benötigte eigene Musikschulgebäude.

Nach der musikalischen Begrüßung durch das Ensemble "Saxophonia" erinnerte Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder an den März 1952, wo der Stadtrat zur Errichtung einer Singschule die erforderlichen Mittel in Höhe von 3000 Mark bewilligte. Erster Singschulleiter wurde Sepp Härtl. 1974 wurde die Singschule zu Gunsten eines Instrumentalunterrichts als Musikschule umbenannt. 1993 wird der jetzige Musikschulleiter Erwin Jahreis in sein Amt eingeführt, Thomas Bartmann wird sein Stellvertreter. Die Oberbürgermeisterin informierte, dass die städtische Sing- und Musikschule derzeit über zwei hauptamtliche und 16 nebenamtliche Lehrkräfte verfügt. Im Schuljahr 2001/2002 besuchen 342 Schüler die Musikschule, pro Woche werden 205 Unterrichtsstunden erteilt. Dass hoher Wert auf die Qualität des Unterrichts gelegt wird, schlägt sich mit hervorragenden Leistungen bei Wettbewerben wie "Jugend musiziert" und bei der Berufswahl nieder.

Der Oberbürgermeisterin bereiten die Finanzen der Stadt einige Sorgen, denn davon seien auch Einrichtungen wie die Musikschule betroffen. Dr. Seelbinder versicherte ausdrücklich, dass die Sing- und Musikschule nicht zur Diskussion stehe, denn dazu sei die Arbeit in der Musikerziehung und in gesellschaftspolitischer Hinsicht viel zu wichtig. Dr. Seelbinder appellierte an den Freistaat, seiner Verantwortung, die er für die Musikschulen trage, gerecht zu werden.

Ganzheitlicher Aspekt

Für den Präsidenten des Bayerischen Musikrates, Wilfried Anton, müssen alle Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft immer wieder auf den ganzheitlichen Aspekt der Musik hingewiesen werden. "Aber auch darauf, dass die dafür aufgebrachten Fördermittel keine Subventionen für eine Minderheit sind, sondern eine unverzichtbare Investition in die Jugend." Die hohe gesellschaftspolitische Bedeutung der Sing- und Musikschulen zeige sich durch die Einbindung in ein kommunales Kulturnetzwerk, sie ergänzten das Unterrichtsangebot allgemeinbildender Schulen und seien zugleich unverzichtbare Partner für die Vereine im Laienmusizieren. Letzteres werde in Marktredwitz in Kooperation mit der Marktredwitzer Blasmusik beispielhaft gepflegt, dafür sorge auf hervorragende Weise der "Musikmotor" Erwin Jahreis, Chef von beiden Einrichtungen.

"Strotzt vor Vitalität"

Für Werner Mayer, Leiter der Beratungsstelle des Bayerischen Musikschulverbandes, haben Musikschulen örtliche Prägungen entwickelt und seien daher einem öffentlichen Bildungsauftrag verpflichtet. Denn nur dann könnten die Musikschulen den Bildungs- und Kulturauftrag in den Vordergrund stellen. "Mit der städtischen Sing- und Musikschule begegnet uns eine Einrichtung, die von Vitalität und Aktivität nur so strotzt.

Landrat Dr. Peter Seißer bezeichnete die Musikschule als Aushängeschild des Landkreises. Die besten Wünsche überbrachte auch Maximilian Schnurrer, Leiter der Musikschule des Landkreises Tirschenreuth. Eine großzügige Spende überreichte Heidelore Scherdel von der Firmengruppe Scherdel. Die Schlussworte nahmen die beiden Leiter Erwin Jahreis und Thomas Bartmann gemeinsam vor. Sie sprachen die Bitte aus, der Sing- und Musikschule auch in den nächsten 50 Jahren die Treue und Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sprachen wiederholt den Wunsch aus, nichts unversucht zu lassen, um ein eigenes Musikschulgebäude wahr werden zu lassen.

Der Neue Tag
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/0,2123,34427-1-8_164_0,00.html
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