Wörlitz - Der MDR-Rundfunkrat hat die beiden geplanten Internetangebote «Kikaninchen.de» und «Ki.Kaplus» genehmigt. «Der Rundfunkrat hat festgestellt, dass die Angebote im Wesentlichen den Voraussetzungen des Rundfunkstaatsvertrages entsprechen und somit vom Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umfasst sind», sagte der Rundfunkratsvorsitzende Karl-Heinz Ducke in Wörlitz.
Die Entscheidung sei mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit gefallen. Jetzt müsse noch die Rechtsaufsicht der beteiligten drei Bundesländer ihre Zustimmung geben. Dies könne noch in diesem Jahr geschehen.
Ki.Ka-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp rechnet damit, dass die zwei Projekte spätestens ab 1. Januar 2010 genutzt werden können. Die veranschlagte Summe von 320 000 Euro pro Jahr solle ausreichen. Der Rundfunkrat hatte diese festgeschrieben. Er muss bei Überschreitung des Aufwandes von mehr als zehn Prozent seine Zustimmung geben. In drei Jahren soll über das Budget erneut beraten werden.
Der ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust bewertete den Beschluss der Gremien als wichtiges Signal: «Nach monatelanger Unsicherheit haben wir jetzt Klarheit. Die Ergebnisse der beiden Dreistufentests bestätigen, dass die für alle frei zugänglichen öffentlich-rechtlichen Telemedien gerade für die junge Zielgruppe sinnvoll und unverzichtbar sind.»
ZDF-Intendant Markus Schächter sagte, «das Vorschulangebot und die Kinder-Mediathek sind wichtige und sinnvolle Ergänzungen unseres gemeinsamen Kinderprogramms Ki.Ka im Netz.»
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) kritisiert die Genehmigung der Onlineangebote «Kikaninchen.de» und «Ki.Kaplus». «Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Genehmigung kleine Abstriche vom ursprünglichen Konzept beinhaltet», sagte VPRT-Vizepräsident Tobias Schmid am Dienstag. Kürzungen der Verweildauern und Einschränkungen etwa im Bereich der Kosten träfen die Schwachstellen der Konzepte im Kern. «Unsere zentralen Kritikpunkte an den vollkommen unzureichenden Konzepten und deren Finanzierung hätten im Prinzip zu einer Ablehnung in toto führen müssen.»
Neben der aus Sicht des Verbandes unzureichend begründeten gesellschaftlichen Notwendigkeit für die Angebote, die ähnlich bereits im Markt verfügbar seien, standen ausufernde Verweildauern, kommerzielle Elemente und die nicht differenzierten und für die Breite des Angebotes zu niedrig angesetzten Kosten im Mittelpunkt der Kritik.