Mannheim - Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) stellt sich heute (Freitag/17.00) der Kritik der Mannheimer Musikhochschule. Sie will dort ihr umstrittenes Konzept vorstellen, das an den Musikhochschulen im Land den Abbau von 500 Studienplätzen und 50 Professuren vorsieht. Neben Mannheim ist vor allem Trossingen (Kreis Tuttlingen) betroffen.
Die anderen Musikhochschulen in Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe bleiben weitgehend verschont. Neben der Opposition ist auch die SPD im Landtag mit den Sparplänen der Grünen-Politikerin zuletzt hart ins Gericht gegangen.
Zur allgemeinen Hochschulsituation in Baden-Württemberg:
(nmz, dpa) – Gestern bestätigte ein Sprecher des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums einen Bericht der «Stuttgarter Zeitung», in dem es heisst, dass das Ministerium Kürzungen bei den baden-württembergischen Hochschulplätzen erst ab 2019 für möglich hält. Von da an könnten zunächst rund 1000 Plätze für Studienanfänger gestrichen werden. Bis zum Jahr 2025 könnten dann infolge der demografischen Entwicklung insgesamt 9000 Studienplätze an allen Hochschulen wegfallen.
Diese Zahlen sind in einem Bericht des Wissenschaftsministeriums an die Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur (KHV) enthalten. Das Papier sei mit dem Finanzministerium und dem Staatsministerium abgestimmt, sagte ein Sprecher von Ressortchefin Theresia Bauer (Grüne). Demnach bleibt den Angaben zufolge der Bedarf an Studienplätzen im Südwesten in den kommenden fünf Jahren unverändert hoch. Ungeachtet der Sparbemühungen sollten 16 000 Studienplätze, die durch ein befristetes Sonderprogramm finanziert werden, in den regulären Haushalt übernommen werden, um der Nachfrage bis 2018 gerecht zu werden.
Die Zahl der Studienanfänger im ersten Hochschulsemester hat dem Bericht zufolge mit knapp 80 000 Einschreibungen im Jahr ihre Spitze erreicht. Die Zahl der Anfänger werde jedoch erst 2020 unter 70 000 sinken und damit wieder das Niveau des Jahres 2010 erreichen.