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Claudia Beyer mit einem Teilnehmer des Bratschensommercampus. Foto: yaro
Claudia Beyer mit einem Teilnehmer des Bratschensommercampus. Foto: yaro
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Motivationsschub für den Violanachwuchs

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Erster Bratschensommercampus an der young academy rostock
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Die young academy rostock (yaro) hat erstmalig junge Musikerinnen und Musiker aus ganz Deutschland zu einem Viola Sommercampus eingeladen. „Die Idee war, dass die jungen Bratscher/-innen die young academy, die Hochschule und auch mich kennenlernen“, sagt Kursdozentin Claudia Beyer, die an der yaro im Fach Viola unterrichtet.

Derzeit gibt es an der young academy nur eine Bratschistin, die 18-jährige Hannah Weber aus Siegen. „Junge Bratschisten sind selten, da die meis­ten Kinder zunächst mit der Geige beginnen. Wird dann doch ein Wechsel zur Bratsche vollzogen, geschieht dies meist erst im Teenageralter oder kurz vor Beginn eines Musikstudiums. Dadurch haben wir insgesamt deutlich weniger Nachwuchs auf diesem Instrument als bei den Geigen oder Violoncelli“, erklärt Claudia Beyer.

Auch bei Wettbewerben ist die Beteiligung der Kinder, die Geige oder Cello spielen, deutlich höher als bei ihren Bratsche spielenden Altersgenossen. „In diesem Jahr hatten wir bei den Regionalwettbewerben von ‚Jugend musiziert‘ 3.689 Geiger/-innen und 1.473 Cellisten/-innen, die Zahl der teilnehmenden Bratschisten lag mit 288 Teilnehmern deutlich darunter.“

Claudia Beyer, Dozentin für Bratsche an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, ist Mitglied des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und betreut seit 2009 die Bratschengruppe der Deutschen Streicherphilharmonie, dem jüngsten Spitzenorches-ter Deutschlands. Seit 2010 ist sie Jurorin bei nationalen Wettbewerben und dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Auch sie begann zunächst auf der Geige, wechselte aber schon mit neun Jahren auf die Bratsche. „Natürlich wäre es toll, wenn wir mehr Kinder für das Instrument Bratsche begeistern können. Ich glaube, dass viele Kinder dieses Instrument noch gar nicht kennen, wenn sie sich mit ihren Eltern in einer Musikschule vorstellen. Darum haben wir bei der Vorbereitung unseres Bratschencampus mit dem Leiter der yaro, Prof. Stephan Imorde, auch entschieden, neben den jungen Bratschern/-innen auch junge Geiger/-innen einzuladen, die sich für ein Wechsel zur Bratsche interessieren.“

Die 15-jährige Fiona Buhr aus Berlin ist diesem Aufruf gefolgt und ließ ihre Geige während der Zeit des Sommercampus zuhause. Sie reiste mit einer Bratsche an, die sie sich bei ihrer Musikschule ausgeliehen hatte. Nach der Campuswoche in Rostock denkt sie schon über einen Wechsel auf die Viola nach.

Die jungen Kursteilnehmer im Alter von 9 bis 18 Jahren erhielten eine Woche lang täglichen Einzelunterricht und Korrepetition. Auch gab es an zwei Tagen Yoga-Training in den Pausenzeiten sowie ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Seinen Abschluss fand der Sommercampus mit einem Konzert aller Teilnehmer im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater. „In diesem Jahr bleiben wir noch unter uns, aber wenn im nächsten Jahr der zweite Bratschensommercampus an der yaro stattfindet, wird die Hochschule die Türen für alle öffnen, die unsere wunderbaren jungen Bratschisten hören möchten“, sagt Kursdozentin Claudia Beyer.

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