Hamburg - Der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Stiftung Bildung und Gesellschaft geht im April 2018 an ein Projekt Hamburger Studierender, die im sozialen Brennpunkt Osdorfer Born wöchentlichen Musikunterricht geben.
Kinder aus sozialen Brennpunkten haben kaum die Chance, ein Instrument zu erlernen oder die eigene Stimme auszubilden. Hier setzt seit 2014 das Projekt "Musiker ohne Grenzen im Osdorfer Born" an, in dem sich derzeit fünf Studierende der Hochschule für Musik und Theater Hamburg engagieren.
Für ganz kleines Geld erhalten Schüler jede Woche professionellen Einzel- oder Gruppenunterricht. Klavier, Gitarre, Posaune, Singen im Chor oder Spielen in einer Band stehen auf dem Programm. Zweimal im Jahr gibt es Konzerte und besondere Aktionen wie Ausflüge zu kulturellen Events in Hamburg oder einen Besuch im Tonstudio mit Produktion einer CD.
"Die Musik ist ein Medium, um sich selbst auszudrücken", erklärt Musikstudentin Dina Lipowitsch, die in dem spendenfinanzierten Projekt mitarbeitet. Vorspielen und gemeinsam ein Konzert zu geben fördern Selbstwertgefühl und Teamgeist. Die Beschäftigung mit Musik zeige Alternativen zum sozialen Abseits auf, und sie kann Bildungshürden und Sprachbarrieren überwinden. Die Schüler besitzen Wurzeln in unterschiedlichen Kulturkreisen. Es nehmen zunehmend Kinder aus Flüchtlingsfamilien teil. Dina Lipowitsch: "Musik baut Brücken zwischen Kulturen. Wir glauben an die Kraft der Musik."
"Jugendlichen aus einem schwierigen Umfeld den Zugang zu Musik eröffnen, birgt eine große Chance", sagt Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. "Musik ist hier keine Flucht, sondern ein Mittel, um etwas zu lernen, aktiv das eigene Leben zu reflektieren und zu verbessern. Und genau das ist Bildung."