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Weimar - Die Weimarer Hochschule für Musik will den Austausch zwischen deutschen und afghanischen Musikern ausbauen. Dazu sei ein Memorandum mit der Universität Kabul unterzeichnet worden, informierte Sprecher Jan Kreyßig am Montag.
Darin sage die Hochschule den Afghanen weitere Unterstützung etwa beim Aufbau von Lehrplänen zu, ebenso seien gemeinsame Forschungsprogramme mit Konferenzen und Symposien geplant sowie der Wiederaufbau eines Archivs für afghanische Musik. Den Angaben zufolge gibt es schon seit drei Jahren einen Austausch zwischen Musikern und Wissenschaftlern beider Länder über ein Projekt namens «Safar».
Die Pressemeldung der HfM Weimar:
E-Learning und eigenes Erleben: Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und die Universität Kabul unterzeichneten ein „Memorandum of Understanding“
Bereits seit drei Jahren ermöglicht das Projekt „Safar“ des Studienprofils „Transcultural Music Studies“ am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena einen lebendigen Austausch zwischen afghanischen und deutschen Musikern wie Wissenschaftlern. Um die Zusammenarbeit und den Dialog weiter zu fördern, unterzeichneten die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und die Universität Kabul nun ein „Memorandum of Understanding“. Mit diesem Memorandum wird die weitere Unterstützung des „Department of Music“ an der Universität Kabul beim Aufbau von Strukturen, Lehrplänen etc., die Durchführung gemeinsamer Forschungsprogramme mit Workshops, Konferenzen und Symposien sowie den Wiederaufbau des Archivs für afghanische Musik der Universität Kabul beabsichtigt.
Im Beisein von Vertretern der Deutschen Botschaft in Kabul wurde die Vereinbarung durch die Kanzlerin der Weimarer Musikhochschule, Christine Gurk, und den Kanzler der Universität Kabul, Prof. Dr. Habibullah Habib, am 25. Oktober 2014 unterzeichnet. Gemeinsam mit den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern des Weimarer Studienprofils „Transcultural Music Studies“, Philip Küppers und Mirwaiss Sidiqi, war Christine Gurk drei Tage nach Afghanistan gereist. „Ich war sehr beeindruckt von dem, was Herr Küppers und seine Kollegen bereits geleistet haben“, berichtete die Kanzlerin nach ihrer Rückkehr. Es sei gelungen, ein für beide Seiten nachhaltiges Projekt zu etablieren.
Die ersten Punkte der neuen Vereinbarung erfahren schon demnächst ihre praktische Umsetzung: An der Universität Kabul werden im Zeitraum vom 3. bis 12. November verschiedene Workshops und ein wissenschaftliches Symposiums durchgeführt. Zudem sind die Übergabe des Archivs und ein gemeinsames Konzert von deutschen und afghanischen Musikern geplant. In einem ersten gemeinsamen Fernseminar wird darüber hinaus mittels einer speziell gestalteten E-Learning-Plattform bis zum Mai 2015 ein Austausch zwischen Studierenden beider Hochschulen stattfinden. Neben einem Einblick in die Vielfalt der afghanischen Musikkulturen werden vor allem durch das kollektive Erarbeiten von Papers und Präsentationen der Weimarer und Kabuler Studierenden Soft Skills im Bereich des „Transcultural Music Research“ vermittelt.
Das Studienprofil „Transcultural Music Studies“ am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto kooperiert im Projekt „Safar“ eng mit verschiedenen Partnern in Afghanistan. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Revitalisierung der traditionellen afghanischen Musikkulturen sowie die Stärkung der musikalischen Zivilgesellschaft. Dies erfolgt durch Kooperationen im Bereich der Musikpädagogik, des Musikmanagements sowie der Aufbereitung historischer Archivbestände. Das Projekt „Safar“ wird vollständig aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.