Trossingen - Musikhochschulen in Baden-Württemberg fürchten angesichts der Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer ein Ausbleiben internationaler Studenten. An ihrer Hochschule gebe es viele begabte Studenten aus dem Ausland, die ihre Studienzeit bereits jetzt nur knapp finanzieren könnten und gefördert werden müssten, sagte die Rektorin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, Elisabeth Gutjahr. Die Gebühren stellen künftige Studenten aus dem Ausland daher ihrer Ansicht nach vor große Probleme.
«Es wäre schade, wenn die nicht mehr kämen.» Studenten aus Nicht-EU-Ländern müssen künftig Gebühren zahlen. Das Gesetz beschloss der Landtag am Mittwoch. Für internationale Studenten sind das vom Wintersemester an 1500 Euro Gebühren pro Semester. Es gibt aber Ausnahmen - etwa für Studenten aus ärmeren Regionen.
Kein anderes Bundesland hat nach Angaben des Forschungsministeriums so viele Kunst- und Musikhochschulen wie Baden-Württemberg. Die Musikhochschulen seien wie andere Universitäten vor die Wahl gestellt worden, entweder Gebühren zu erheben oder durch Kürzungen in den Finanzmitteln vom Land Einbußen in Kauf zu nehmen, sagte Gutjahr. Das stößt bei ihr auf Unverständnis: Es seien eigentlich genügend Einnahmen da, die Verteilung sei eine Sache der Prioritäten.