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Musikschulverband beklagt Mangel an gutem Lehrpersonal

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Leipzig - Sachsens Musikschulen stehen vor einem Lehrerproblem. Der Geschäftsführer des Landesverbandes der Musikschulen in Sachsen, Jörg Clemen, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp: «Es gibt einen Fachkräftemangel, uns fehlen gute Lehrer.» Aktuell seien an den 25 öffentlichen Musikschulen 420 Lehrer fest angestellt, hinzu käme «ein Heer an freiberuflichen Lehrern».

Clemen warnte jedoch: «Das schlechte Verhältnis zwischen festangestellten und freiberuflichen Lehrkräften bringt uns in die Bredouille.» Im vergangenen Jahr seien erstmals mehr Unterrichtsstunden durch Freiberufler als durch Festangestellte erteilt worden.

Freiberufler stünden in der Regel nur für die einzelnen Unterrichtsstunden zur Verfügung und nicht darüber hinaus, beispielsweise für Auftritte, Veranstaltungen und das Musizieren mit dem Ensemble. Clemen sagte, hinzu käme auch das hohe Alter vieler Lehrkräfte. «Wir brauchen einen neuen Lehrertypus, der nicht nur ein Fach unterrichten kann, sondern ein Allrounder ist.»

Das Interesse an den Musikschulen ist laut Clemen in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Derzeit würden etwa 44 000 Schüler an den Musikschulen in Sachsen unterrichtet, Anfang der 90er Jahre waren es noch 32 000. Jährlich kämen 400 bis 500 Kinder hinzu. Clemen fügte aber hinzu, dass es eine lange Warteliste gebe, insbesondere in den größeren Städten. Derzeit seien 4400 Kinder in der Warteschleife.

Zu den beliebten Klassikern gehörten nach wie vor Klavier, Gitarre und Geige. Zuwachs gebe es in den Bereichen Jazz und Pop. Dann gebe es auch Unterschiede in den Regionen, so seien im Erzgebirge und im Vogtland Mandoline und Zitter und Akkordeon stärker gefragt.

Die 25 öffentlichen Musikschulen sind nahezu flächendeckend mit ihren Angeboten in Sachsen präsent. Die Schulen können sich zu knapp 35 Prozent selbst finanzieren, etwa 50 Prozent sind Zuschüsse der Kommunen, zudem bezuschusst der Freistaat einen Teil der Personalkosten. Durch die in diesem Jahr verhängte Haushaltssperre wurde die Zuwendung des Freistaates um acht Prozent gekürzt. Bislang standen den Schulen jährlich fünf Millionen Euro vom Freistaat zur Verfügung.



 

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