Halle - Zum 250. Todestag des Komponisten Georg Friedrich Händel ist am Dienstagabend in Halle die neue Dauerausstellung in seinem Geburtshaus eröffnet worden. Unter dem Titel «Händel – der Europäer» werden auf einer Ausstellungsfläche von 550 Quadratmetern etwa 160 Exponate gezeigt, die dem Leben und Wirken des Barockkomponisten gewidmet sind, der am 23. Februar 1685 in Halle geboren wurde und am 14. April 1759 in London starb.
Die Ausstellung im sanierten Händel-Haus erstreckt sich auf zwei Etagen über 14 Zimmer. Gezeigt werden neben Musikinstrumenten zumeist originale Gemälde und Stiche. Im zweiten Obergeschoss widmet sich die Ausstellung seiner Halle-Zeit von 1685 bis 1703. Dort wird unter anderem ein Stadtplan mit den Schaffensorten des jungen Händel gezeigt. Das erste Geschoss ist den sogenannten Wanderjahren Händels mit seinen Aufenthalten in Italien und England vorbehalten.
Der Direktor der Stiftung Händel-Haus, Philipp Adlung, sprach von einem «behutsamen Umfang von Multimedia-Elementen» in der Ausstellung. Zum ersten Mal sind in der neuen «Schatzkammer» originale Handschriften von Händel zu sehen. Die Autographe und Direktionspartituren hatte die Stiftung zum Festjahr 2009 von der British Library in London und der Staatsbibliothek Hamburg ausgeliehen.
Für 2,1 Millionen Euro wurden in den vergangenen Monaten das Händel-Haus saniert und die Ausstellung aufgebaut. 1984/85 war letztmalig eine Händel-Ausstellung konzipiert worden. Dieses Konzept habe aber nicht mehr in die heutige Zeit gepasst, stellte Adlung fest. Der scheidende Stiftungsdirektor, der Mitte des Jahres neuer Direktor des Beethoven-Hauses Bonn wird, hofft wie in den vergangenen Jahren auf jährlich mehr als 60 000 Besucher.
Von Händel sind mehr als 600 Werke überliefert. Er schrieb unter anderem mehr als 40 große Opern, über 30 oratorische Werke, 100 Kantaten und etwa 200 Werke für Tasteninstrumente und Spieluhren.