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Neue Medienwerkstatt für angehende Musikjournalisten im Rahmen der 54. Weimarer Meisterkurse

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Es sind noch Anmeldungen möglich für einen hochkarätig besetzten Workshop: Eine neue Medienwerkstatt in Weimar richtet sich an musikbegeisterte „Young professionals“ unter den jungen Journalisten und freien Autoren. Im Rahmen der 54. Weimarer Meisterkurse an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar legt der viertägige Workshop vom 12. bis 15. Juli 2013 seinen Schwerpunkt auf das Schreiben und Sprechen über Musik im Spannungsfeld zwischen Klassik und Zeitgenössischem.

Die Dozenten sind PD Dr. Stephan Mösch von der „Opernwelt“ (Bereich Print), Dr. Michael Schmidt vom Bayerischen Rundfunk (Bereich Online) sowie Bernhard Neuhoff, ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk (Bereich Radio).

Die Leitung der neuen Medienwerkstatt liegt in den Händen von Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt vom Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena, einer erfahrenen Wissenschaftlerin, Journalistin und Publizistin. Bewerbungen mit einer Arbeitsprobe (PDF oder Audiofile) sind bis zum 30. Mai 2013 im Meisterkurs-Büro der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar möglich. Für die Erstellung von Radiobeiträgen während des Workshops stehen ein Studio und mobile Geräte zur Verfügung.

Musik wird im digitalen Zeitalter anders rezipiert als früher. Um sich selbst über entlegenstes Repertoire schnell zu informieren, genügt ein Klick auf Youtube. Wenn sich die Wahrnehmung von Musik verändert, muss sich auch das Denken, Schreiben und Berichten über Musik verändern, folgern die Organisatoren der Medienwerkstatt. Deshalb bietet der Workshop für junge (Musik-)Journalisten die Möglichkeit mit den Großen der Zunft über die Herausforderung und Chancen von Musik in den Medien diskutieren, aber auch handwerklich ganz konkret Beiträge in den Bereichen Print, Online und Funk zu erarbeiten.

Die Initiative hat zugleich eine aktuelle kulturpolitische Dimension, in der die Hochschule Stellung beziehen möchte. Angesichts hitziger Debatten in den Medien und Wissenschaftsorganisationen über Plagiarismus und Urheberrecht wird das Verhältnis des Schreibendem zu seinem Text heute neu beleuchtet und hinterfragt. Dabei geht es nur vordergründig um Originalitätsdebatten. Viel grundlegender ist der daraus umso deutlicher resultierende Bildungsauftrag der Universitäten und Hochschulen, dem wachsenden Kompetenzverlust im Schreiben aktiv zu begegnen. „Wir müssen den Studierenden und Nachwuchskräften in Wissenschaft, Kulturmanagement und Musikjournalismus wieder Mut zu eigenen Gedanken und Formulierungen geben, ihnen die Angst vor der medialen Informationsflut im Netz nehmen und sie sich wieder am Gegenstand selbst begeistern lassen“, so die Mitorganisatorin Christiane Wiesenfeldt. Ausreichend Stoff dazu bieten die Weimarer Meisterkurse mit ihren vielen jungen Musikern und Konzerten.

PD Dr. Stephan Mösch promovierte über Boris Blacher (2002) und habilitierte sich mit einer Studie über Wagners Parsifal (2009). Beide Monografien wurden mit Preisen ausgezeichnet. 2010/11 vertrat er den Lehrstuhl für Musiktheaterwissenschaft an der Universität Bayreuth. Lehrtätigkeit außerdem an den Universitäten Berlin (UdK), Wien und Zürich. Vorträge sowie Konzeption und Leitung von Tagungen im In- und Ausland. Verantwortlicher Redakteur der Fachzeitschrift „Opernwelt“ (Gottlob-Frick-Medaille in Gold 2004), Mitherausgeber des Jahrbuchs OPER und einer CD-Reihe. Sendungen für zahlreiche ARD-Anstalten und Arte-TV. Langjähriger Autor im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1996-2008). Jurymitglied zahlreicher internationaler Wettbewerbe für Gesang, Regie und Bühnengestaltung.

Dr. Michael Schmidt, geboren in Köln, studierte Klavier, Musikwissenschaft, Philosophie und Geschichte. Promotion über Ekstase als musikalisches Symbol in den Klavierpoèmes Alexander Skrjabins in Freiburg sowie Volontariat beim Deutschlandfunk in Köln und Hospitanz beim Zweiten Deutschen Fernsehen in Mainz. 1992 bis 2003 Leiter der Redaktion „Musik aktuell“ beim Bayerischen Rundfunk in München und seitdem dort Koordinator des Klassikportals. Gastprofessur für multimediale Musikvermittlung an der European Graduate School sowie Lehrtätigkeit an der Münchner Musikhochschule und an der Ludwig Maximilians Universität. Autor des Gesprächsporträts „Capriccio für Siegfried Palm“ und Herausgeber der Sammelbände „Philosophy of Media Sounds“ und „polyphonie.vernetzt“.

Bernhard Neuhoff arbeitet als Redakteur, Moderator und Kritiker für den Bayerischen Rundfunk. In der Programmredaktion von BR-KLASSIK ist er u.a. für die Planung der aktuellen Beiträge und des Musikprogramms zuständig. Außerdem betreut er Sendereihen wie die „Hörbiografien“ zu Gustav Mahler und Richard Wagner oder „Dirigenten bei der Probe“. Bernhard Neuhoff wurde 1973 in Wiesbaden geboren und studierte in München Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft. Nach freier Mitarbeit bei verschiedenen Hörfunk-Programmen der ARD, bei Tageszeitungen und Fachzeitschriften wurde er 2010 fest angestellter Redakteur beim Bayerischen Rundfunk. Seit 2008 konzipiert und moderiert er die Gesprächsreihe „Theaterforum“ in Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek.

Nähere Informationen: www.hfm-weimar.de/meisterkurse 

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