Berlin/Dresden - Die designierte Intendantin der Dresdner Semperoper, Ulrike Hessler (54), will sich besonders um den Publikums-Nachwuchs kümmern. «Wir arbeiten an einem Kinder- und Jugendprogramm», sagte Hessler in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift «Super Illu». Sie sei überzeugt, dass man jedes Kind und jeden Erwachsenen mit den theatralischen Momenten in einem Opernhaus begeistern könne.
Hessler fügte hinzu: «Mein Wunsch ist, auf der Basis der langen Tradition des Hauses Musiktheater für die Dresdner und für ein internationales Publikum zu machen.»
Mit Hessler wird die Semperoper ab Mitte 2010 erstmals von einer Frau geleitet. Sie wird Nachfolgerin von Gerd Uecker (62), der seit 2003 Intendant des renommierten Hauses ist und zum Ende der Spielzeit 2009/2010 ausscheidet. Hessler war zuletzt kommissarische Leiterin der Bayerischen Staatsoper München. Mit Dresden verbinden sie «viele familiäre Beziehungen», sagte die zukünftige Intendantin. «Meine Schwiegereltern sind Dresdner, meine Großeltern aus Plauen.»
Unter den deutschen Opernhäusern belege die Semperoper schon jetzt «ganz sicher eine Spitzenposition, mit einem wunderbaren Niveau in allen Bereichen», sagt Hessler. Aber derzeit spreche man in der Welt noch mehr über die Architektur als über den Inhalt. Es sei wichtig, «dass man hinter der weltberühmten Marke nicht nur das herrliche Gebäude von Semper wahrnimmt, sondern auch das, was künstlerisch darin passiert».