Weißenfels - Schüler können im Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels (Burgenlandkreis) ohne Vorkenntnisse komponieren. Möglich soll das eine neue App machen, die am Mittwoch mit zehnjährigen Grundschülern getestet wurde. Die Software arbeite mit vorgegebenen Klangbausteinen auf der Basis von verschiedenen Werken von Heinrich Schütz (1585-1672), sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter und Verantwortliche für das Museum, Maik Richter.
«Die Klangbausteine sind kurze Ton-Sequenzen, welche die Schüler auf Tablets frei zu neuen Werken zusammenstellen.» Die App soll in verschiedenen Schwierigkeitsstufen für Jugendliche von zehn bis 18 Jahren geeignet sein. Auch Schülern, die keine Noten lesen können, haben laut Richter so die Möglichkeit, sich kreativ mit alter Musik zu beschäftigen. Die App wird im Rahmen des Projektes «Schütz macht Schule» ausschließlich im Schütz-Haus eingesetzt. Ab dem Sommer kann die App auf hauseigenen Tablets von allen Besuchern des Hauses genutzt werden.
Es ist ein gemeinsames Projekt des Weißenfelser Schütz-Musikvereins und der Kulturstiftung des Bundes (Halle), die den größten Teil der Kosten von 53 000 Euro trägt. Das Heinrich-Schütz-Haus ist das einzige original erhaltene Wohnhaus des Barock-Komponisten. Er lebte hier von 1657 bis 1672.