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In diesem Jahr feiert die Städtische Musikschule Potsdam ihr 50-jähriges Bestehen / Eine Festwoche wird für Juni vorbereitet.
Als 1952 die Volksmusikschule gegründet wurde, hatte man die Idee, die Begabtesten zu fördern, um sie dann an eine Musikhochschule zu bringen - die DDR sollte ein Land sein, in der die Talente nur so aus dem „Boden sprießen“. Die Forderung, so viel wie möglich, junge Leute zu Musikern und Sängern zu machen, wurde im Laufe der DDR-Zeit noch verfeinert. 1963 gab es die staatliche Auflage, dass mindestens 50 Prozent aller Schüler ein Orchesterinstrument, 30 Prozent das Klavierspiel und nur 15 Prozent ein Volksinstrument erlernen sollen. „Den großen Star haben wir unter unseren einstigen Schülern noch nicht entdecken können, doch viele Ehemalige sind als Musiker in Orchestern unseres Landes zu finden, darunter in einigen Spitzen-Klangkörpern wie an der Komischen Oper Berlin, beim Berliner Sinfonie-Orchester, im Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder), im Rundfunkorchester Saarbrücken oder an der Staatskapelle Weimar. Manche unterrichten an der Musikschule, beispielsweise der Saxophonist Ralf Benschu, der Schlagzeuger Frank Bieleke, die Geiger Regine Matz oder Karl-Heinz Tilgner. Insgesamt haben in den fünf Jahrzehnten mehr als 300 Schüler aus unserem Haus einen musikalischen Beruf ergriffen“, erzählte Wolfgang Thiel.
Im Jahre 1975 wurde aus der Volksmusikschule schließlich die Bezirksmusikschule, die später den Namen „Gebrüder Benda“ erhielt. Sie galt als Leiteinrichtung für alle Musikschulen des damaligen Bezirkes Potsdam . Von da ab konnte man sich endlich in der Dortustraße räumlich vergrößern.
Vor sieben Jahren zog die Städtische Musikschule, der man nun den Namen Johann Sebastian Bach gab, in die ehemalige Grundschule in der Jägerstraße. Hier sind nun die Bedingungen zum Lehren und Lernen, zum Musizieren und Singen weitaus günstiger als in den Häuser zuvor. „Und dennoch platzt das Haus an manchen Tagen aus allen Nähten“. Glücklicherweise gibt es noch eine Zweigstelle, die sich am Johann-Strauß-Platz in Babelsberg befindet. Dort hat die Popularmusik ihr Zuhause. Doch das Gebäude bedarf dringend einer Sanierung und soll als städtisches Eigentum verkauft werden. Der Umzug in ein anderes Haus hat sich indes zerschlagen. „Wir können aber auf die Alternative für den Strauß-Platz nicht verzichten. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, in einer Schule am Stern unterzukommen“, berichtete der Musikschuldirektor.
In den vergangenen Jahren wurde das musikalische Angebot vervielfacht. Besonderes Augenmerk legt man auf die Früherziehung u.a. mit dem Musik- und Instrumentengarten. Für das reifere Musikschulalter hat man ein Salonorchester gegründet. Mehrere Bands und Gruppen, das Jugendsinfonieorchester, der Gemischte Chor erfreuen sich einer regen Beteiligung. Wolfgang Thiel wies auch auf öffentliche Konzerte und Vorspiele hin, das im broschürten Veranstaltungskalender nachzulesen ist. Es ist dieser Tage für die Monate Februar bis Juli erschienen. Erhältlich ist es in der Musikschule.
In der Reihe „Potsdamer Podium“ wird es am 8. März um 19.30 Uhr im Kammermusiksaal der Musikschule ein Konzert mit Holger Aßmann, Violine, und Mirko Krejci, Klavier, geben.
Der 50-jährige Geburtstag der Städtischen Musikschule steht im Mittelpunkt einer Festwoche vom 10. bis 15. Juni. Das beliebte Hoffest, Konzerte mit ehemaligen und jetzigen Schülern sind geplant, darunter werden auch diejenigen Instrumentalisten und Sänger zu hören sein, die beim diesjährigen Regionalwettbewerb West „Jugend musiziert“ mit von der Partie waren und einen Preis erhielten. Und davon gab es nicht wenige.
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