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Raum- und Geldnot bei Musikschule Hilpoltstein

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Trotz steigender Schülerzahlen zeichnet sich für städtische Einrichtung keine Lösung für geeignete Übungszimmer ab
Musikschule: Das alte Lied von der Raumnot
Edeltraud Stadler: Zur Finanzierung unter Umständen Eltern heranziehen – Freimuth beklagte schlechte Unterrichtsbedingungen.

HILPOLTSTEIN (hr) – Raum- und Geldnot. Unter dieses Motto kann man die Debatte über die städtische Musikschule stellen, die in der jüngsten Sitzung des Hilpoltsteiner Jugend-, Kultur- und Sportausschusses geführt wurde.

Das Problem, von Musikschulleiter Burkhard Freimuth und seinem Lehrer-Kollegium auf den Punkt gebracht, heißt: Die Schüler brauchen mehr geeignete Räumlichkeiten zum Üben. Der Stadt fehlt hierfür aber ganz offensichtlich das Geld. Das wurde auch bei einem Ortstermin der Ausschussmitglieder in der ehemaligen Mädchenschule in der Kirchenstraße deutlich, in dem die Musikschule untergebracht ist und bei dem dann gleich ein Akustik-Problem zu Gehör kam. Denn just zu dieser Zeit wurde im ersten Stock eifrig Blockflötespielen geübt; deutlich vernehmbar für die Ausschussgäste im Erdgeschoss. Denn genauso wie das Flötenspiel aus dem ersten Stock ins Erdgeschoss dringt, gelangen auch die etwas fetzigeren Töne der Musikanlage des Jugendtreffs, der auch in der Musikschule untergebracht ist, nach oben. „Dann haben wir eben Bassbegleitung bei unseren Übungsleitern“, erklärte Freimuth lakonisch.

„Uns liegt sehr daran, dass man die räumliche Enge in der Musikschule zum Thema im Stadtrat macht und gemeinsam nach Lösungen sucht und findet“, betonte Elternbeiratsvorsitzender Johannes Holzer. Die Schülerzahlen seien in den vergangenen Jahren deutlich nach oben gegangen, ohne dass sich das Platzangebot der Musik schule geändert habe. Der Großteil der Schüler sei für Übungsstunden auf die unterschiedlichen Regelschulen der Stadt verteilt, meinte er. Mitunter werde sogar in Privaträumen unterrichtet. Durch die Verteilung der Schüler auf unterschiedliche Übungsräume könne sich, so Holzer, unter ihnen kein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln.

In die selbe Richtung wie Holzers Argumentation ging eine Äußerung Freimuths. Der Schulleiter bedauerte, dass die Zentrale der Musikschule in der Kirchenstraße, in der zwei Räume zur Verfügung stehen, nicht als Anlauf-, Administrations- und Kommunikationstreffpunkt tauge. „Im schlechtesten Fall sehe ich die Lehrer einmal während eines Schuljahres, nämlich zur Einweisungs-Konferenz“, sagte Freimuth. Er sieht die Gefahr, dass Lehrer eines Tages abspringen könnten, weil sie anderswo unter besseren Bedingungen arbeiten könnten.

Dieses Szenario bezeichnete 2. Bürgermeisterin Edeltraud Stadler, die die Sitzung führte, als „Zukunftsmusik“. Bis dato hätten die Lehrkräfte der Musikschule trotz der unbefriedigenden Raumsituation sehr wohl Zusammengehörigkeitsgefühl demonstriert, was nicht zuletzt durch die Konzertreihe und eine CD-Aufnahme zum Ausdruck käme. „In finanzieller Hinsicht kann dieser Ausschuss keine Versprechungen machen. Aber unter Umständen muss man darüber nachdenken, ob und in welcher Form die Eltern zur Finanzierung herangezogen werden“, so Edeltraud Stadler in der Sitzung.

Roth Hilpoltsteiner Volksztg
http://www.roth-hilpoltsteiner-volkszeitung.de/roth/l4.htm
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