Dresden - Kinder und Jugendliche aus der sächsischen Provinz sollen fortan Kultur genauso genießen können wie ihre Altersgefährten in den Städten. «Sonst droht gerade im ländlichen Raum schon früh ein Gefühl des Abgehängtseins und der Perspektivlosigkeit zu entstehen», sagte Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) am Dienstag in Dresden.
Das kulturelle Interesse bei Mädchen und Jungen sei auf dem Land genauso groß wie in der Stadt. Mit schlechter Verkehrsanbindung und höheren Kosten für eine Fahrt bis zu einer Kultureinrichtung seien sie aber benachteiligt. «Das muss ein Ende haben», sagte Stange.
Mit einem vom Kabinett beschlossenen landesweiten Konzept zur kulturellen Kinder- und Jugendarbeit möchte Sachsen nun gegensteuern. Das Papier enthält 40 Maßnahmen. So will sich der Freistaat dafür einsetzen, dass kulturelle Angebote für alle Mädchen und Jungen kostenlos sind. Stange schloss selbst einen Besuch in der Semperoper davon nicht aus. Allerdings müsse das noch kalkuliert werden. Die Theater brauchten dafür einen finanziellen Ersatz. Ein weiterer Punkt betrifft Schulfahrten zu Gedenkstätten. Sie sollen künftig mit bis zu 500 Euro pro Fahrt bezuschusst werden.
Die Umsetzung des Konzepts soll demnächst am Runden Tisch Kulturelle Bildung besprochen werden. Derzeit stehen für diesen Bereich und die entsprechenden Altersgruppen mehr als sieben Millionen Euro pro Jahr bereit, davon allein sechs Millionen Euro für Musikschulen. Über weiteres Geld soll noch im neuen Doppelhaushalt verhandelt werden.