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Spaltung offiziell: Hochschulen Mannheim und Trossingen treten aus der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg aus

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Nun ist die Spaltung innerhalb der Baden-Württembergischen Musikhochschulen auch offiziell vollzogen: In einem Brief an den Karlsruher Rektor und Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz der Musikhochschulen (LRK), Hartmut Höll, haben die Hochschulen Mannheim und Trossingen ihren Austritt aus der LRK bekannt gegeben. Gleichzeitig kündigten sie die Gründung einer „Unabhängigen Landesrektorenkonferenz der Musikhochschulen (ULRK)“ an.

In ihrem Brief begründen Elisabeth Gutjahr (Trossingen) und Rudolf Meister (Mannheim) ihren Schritt damit, dass Höll es in der Pressekonferenz am 17. Juli versäumt habe, „die Position der Musikhochschulen Trossingen und Mannheim in angemessenem Umfang darzustellen und zu begründen“.

Im Gespräch mit nmz Online erklärte Elisabeth Gutjahr: „Man muss unterscheiden können zwischen dem eigenen Anliegen, das er als Rektor für seine Hochschule haben darf und haben soll, und dem Anliegen einer Landesrektorenkonferenz, die durchaus mehrstimmig aufgestellt sein kann.“ Zur Gründung einer Unabhängigen Landesrektorenkonferenz sagte sie, diese geschehe „ohne Trotz, als ganz sachliche, konsequente Haltung.“ Die Hochschulen Mannheim und Trossingen müssten ihre Anliegen vertreten, „um in dieser Debatte nicht durch Verschweigen und Partikularinteressen unter den Teppich gekehrt zu werden.“

Die Austrittserklärung im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Professor Höll,

hiermit erklären wir den Austritt aus der bisherigen Landesrektorenkonferenz der Musikhochschulen in Baden-Württemberg.

Gleichzeitig informieren wir Sie, dass die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen und die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim eine neue Unabhängige Landesrektorenkonferenz der Musikhochschulen (ULRK) gründen.

Leider haben Sie es versäumt bei öffentlichen Äußerungen, um die Sie in Ihrer Funktion als Sprecher der Landesrektorenkonferenz gebeten waren, die Position der Musikhochschulen Trossingen und Mannheim in angemessenem Umfang darzustellen und zu begründen. Als ein Beispiel von mehreren verweisen wir auf Ihren Auftritt bei der Pressekonferenz am Mittwoch, dem 17.07.13. Zwar haben Sie dort darauf hingewiesen, dass die Stellungnahme der Musikhochschulen Trossingen und Mannheim von derjenigen der Musikhochschulen Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart abweicht. Welche Position Trossingen und Mannheim vertreten, haben Sie jedoch nicht nachvollziehbar dargestellt. Als Begründung gaben Sie lediglich an, Trossingen und Mannheim hätten behauptet, die Hochschulen würden die Umsetzung ihres Konzepts „schon irgendwie schaffen“.

Mit keinem Wort stellten Sie das im Diskussionsprozess vorgelegte und auf 50 Seiten ausführlich begründete Konzept der Musikhochschulen Trossingen und Mannheim dar oder erwähnten nur dessen Existenz. Stattdessen suggerierten Sie mit einem völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat aus einer internen Mail, die Musikhochschulen Trossingen und Mannheim hätten gar kein Konzept, sondern vertrauten auf eine Zukunft des „Irgendwie“. Das ist nicht hinnehmbar.

Natürlich stehen wir für Gespräche zwischen der ULRK und der LRK über die Zukunft der Musikhochschulen zur Verfügung, falls es sich tatsächlich – erstmals seit einem Jahr – um konstruktive und offene Gespräche handelt. Die Aufgaben für derartige Gespräche haben Sie am 22.07.13 auf Facebook korrekt benannt:

- angemessene Verschlankung aller Standorte
- sinnvolle Umstrukturierung
- wohlbedachte Umwidmung. (1)
(1) Unterstreichungen vom Unterzeichner

Nach den Ereignissen der letzten Woche wäre es wohl angemessen, aus Freiburg und Karlsruhe Vorschläge für die „angemessene Verschlankung“ dieser Standorte zu hören. Aus Freiburg liegt dazu bisher keinerlei Wortmeldung vor. Von Ihnen war nur zu hören, dass Sie den Vertrag eines Freien Mitarbeiters, der in geringem Umfang das Fach Orgel im Studiengang Schulmusik in Karlsruhe unterrichtet, nicht verlängern wollen. Ein Studienplatz würde dadurch nicht abgebaut. Es fällt schwer ein Wort zu finden, das die Qualität dieses „Zugeständnisses“ aus Karlsruhe angemessen bezeichnet im Vergleich zu dem von Ihnen befürworteten Abbau von 500 Studienplätzen nur an den Musikhochschulen Trossingen und Mannheim.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Elisabeth Gutjahr, Rektorin
Prof. Rudolf Meister, Präsident