Die Studienrichtung Klassik am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück ist sehr facettenreich und vielschichtig. Neben dem bekannten Hauptfachunterricht, den Kammermusikkursen, Orchester und Chor, den musiktheoretischen Fächern, intensiver Auseinandersetzung mit Musikpädagogik und praxisbezogener Fachdidaktik, bietet dieses Studium aber mindestens noch eine Besonderheit: es ist die so genannte „künstlerisch physiologische Sprechstunde“
Jeder der ein Instrument spielt, das eine einseitige Haltung mit sich bringt, wie zum Beispiel Violine oder Querflöte, wird bemerken, dass bei längeren Einheiten hier und da etwas drückt und klemmt oder gar der Schultergürtel zu schmerzen anfängt. Kolleginnen und Kollegen werden berichtet haben, dass das Spielgefühl, die „Passung“ an das Instrument nicht „rund“ ist und etwa Geigenstütze oder Cellostachel verändert werden sollten. Aber in welche Richtung und in welchem Winkel?
Hier hilft die „künstlerisch physiologische Sprechstunde“: An der Hochschule Osnabrück gibt es das Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie (INAPO). Zwischen dem IfM und der INAPO hat sich über Jahre eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt.
Unsere Studierenden haben so die Möglichkeit, biomechanische Anpassungen an ihrem Instrument vornehmen zu lassen. Im Beisein der Hauptfachlehrenden und einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten werden Anpassungen und Veränderungen am Instrument vorgeschlagen. Oft sind es gar nicht große Änderungen, aber kleine sehr entscheidende Änderungen, die eine große Auswirkung haben und sofort klangliche Verbesserungen zeigen.
Es wird auch die Möglichkeit angeboten, rein physiotherapeutische Maßnahmen zu ergreifen, um die allgemeine Haltung zu verbessern, Haltungsschäden vorzubeugen und um Verspannungen oder gar Schmerzen zu lindern. Durch diese Zusammenarbeit sind bereits viele Forschungsarbeiten rund um „gesunde Haltung am Instrument“ entstanden.