Berlin - Popmusik ist in den vergangenen 50 Jahren einer Studie zufolge tendenziell trauriger und langsamer geworden. Der Anteil der im Moll komponierten Hits habe sich in den vergangenen 50 Jahren verdoppelt, teilte die Freie Universität Berlin am Dienstag mit.
Die Wissenschaftler des Exzellenzclusters "Languages of Emotion" untersuchten mehr als 1.000 Songs, die zwischen 1965 und 2009 Top-Platzierungen in den US-Charts erreichten. Demnach dominierten in 1960er Jahren noch fröhliche Musik die Hitparaden. In den folgenden Jahrzehnten seien die Hits zunehmend in Moll-Tonarten und in langsamerem Tempo komponiert worden. Auch die Texte seien nachdenklicher geworden. "Popmusik-Hörern gefallen heute emotional komplexere Stücke", folgern die Autoren der Studie. Die Arbeit wurde in der jüngsten Online-Ausgabe der Zeitschrift "Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts" veröffentlicht.