Neuwied - Begeisternde und gut ausgebildete Chorleiter sind nach Einschätzung des Chorverbands Rheinland-Pfalz in Zeiten von Nachwuchsproblemen das A und O bei Vokalensembles. «Allen voran wurde die Frage nach einem mitreißenden Chorleiter nahezu einhellig positiv beantwortet», heißt es in einer neuen Studie des Verbands.
Berufschorleiter mit einem «Mindestanspruch an sich und ihre Arbeit» hätten indessen ihren Preis. Der Monatsbeitrag für ein Discount-Fitnessstudio betrage 19,90 Euro. In diesem Rahmen «oder wenigstens im zweistelligen Bereich» könnte sich auch ein monatlicher Chorbeitrag bewegen. «Soviel sollte einem das Hobby wert sein», heißt es im Fazit der Studie, für die im Februar und März online 634 Bürger befragt wurden, darunter etwa 81 Prozent aktive Chorsänger.
Eine weitere Erkenntnis und ein Tipp für Vokalensembles: Viele neue Chormitglieder stünden gerne neben erfahrenen Sängern, «weil dies die Neuen schnell zum Erfolg führt und damit direkt den Spaß am Chorsingen nachhaltig fördert».
Die 26-seitige Studie mit einem Anhang von 87 Seiten verdeutlicht laut dem Chorverband trotz des allgemeinen Nachwuchsmangels auch einen Wandel des gemeinschaftlichen Singens: «Junge, meist kleinere Chöre füllen andernorts Lücken, die etablierte Chöre in ihrem Ort hinterlassen - mit anderer Literatur, anderem Anspruch und am liebsten gemischt.»
Der Verband mit Sitz in Neuwied will künftig verstärkt zum Chorsingen aufrufen. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 2500 weltliche und etwa ebenso viele kirchliche Chöre. Der Chorverband hat rund 38 000 Sänger. Zum 70-jährigen Verbandsjubiläum treffen sich Sänger zum Landes-Chorfest am 31. August 2019 in Mainz.