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Trossingen lauscht in Richtung Zukunftsmusik

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Brückenbauer zwischen Musiktradition und digitalisierter Welt
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Aufbruchsstimmung an der Staatliche Hochschule für Musik Trossingen: Nach einjähriger Vorarbeit ist das neue Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE in der Mitte der Hochschule angekommen und konkretisiert sich in einem Festival vom 2. bis 8. Dezember. Konzerte wie die Festivaleröffnung „Moving Sounds“ mit den Open Source Guitars, Workshops mit Jugendlichen und Studierenden, experimentelle Sessions und Happenings sowie ein wissenschaftliches Symposium mit hochkarätigen Podien formulieren Ideen von einer Musikhochschule der Zukunft und münden in einen Gala-Abend mit Ministerin Theresia Bauer als Ehrengast. Als Roter Faden präsentiert die „musik AN | AUS stellung“ interaktive Medienkunst und überraschende Exponate, die die Fantasie anregen im Kontext der Digitalisierung.

Als Brückenbauer zwischen der Musiktradition und einer zunehmend digitalisierten Welt leistet das neue Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE der Musikhochschule Trossingen Pionierarbeit. Mit seinen sechs neu geschaffenen Professuren entwickelt es innovative Räume und Formen für den Erhalt und die Fortschreibung des musikalisch-künstlerischen Erbes, formuliert musikalische Gestaltungsansprüche, hinterfragt mediale Soundgestaltung und integriert musikalisch hochbegabten Nachwuchs, der nicht aus der traditionellen Hochkultur kommt.

„Das Team der Landeszentrums-Professoren ist nun vollständig und gestaltet gemeinsam mit den Trossinger Kollegen/-innen und Studierenden eine intensive und aktionsreiche Festwoche“, freut sich die Trossinger Rektorin Prof. Elisabeth Gutjahr. Sie meint damit namhafte Künstler/-innen als Experten für Ensemble und digitale Performance, Komposition Digitale Medien, Intermediales Gestalten, Klanginteraktion, Musikdesign und Producing sowie Wissenschaftler/-innen als Spezialisten für Musikbezogene Designtheorie, Musikpädagogik und Musikdidaktik im Kontext digitaler Medien.
In der Festival-Woche erlebt das Publikum (inter)aktiv, wie aus der Mitte der Hochschule heraus Gegenwart und Zukunftsweisendes erwächst. Die Musikpädagogik ist in Workshops wie APP-Musik und „Collective Sound Check“ via WebAudio-basierten Application ebenso involviert wie die Wissenschaft in Vorträgen und Podien zu Medienarchiven in der digitalen Ära, Virtual Reality, Digitaler Musikdidaktik und Social Media. In Sessions wie „Jetzt wird’s hard“ als Ergebnis eines Producing-Seminars, dem „Open Space“ der Studierenden, Live-Granularsynthese mit dem Ensemble FOC, dem Happening „Berührung im Verborgenen“ aus Musik und Bewegung oder dem Workshop „Pocket composer“ werden künstlerische Gestaltung in Komposition, Improvisation und Performance erlebbar. Ein Programm für die ganze Familie hingegen bietet der „Tag der offenen Tür“ am 3. Dezember mit Angeboten für Jung und Alt.

Wie wird, wie muss die deutsche Musikhochschule aussehen, wenn die Digitalisierung weiterhin dermaßen rasant fortschreitet? Wie wird Musik dann komponiert, produziert, vermarktet, gehört? Um welche Art von Musik handelt es sich dann überhaupt? Einige der Wetten auf die Zukunft, die im neuen Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE abgeschlossen werden, sind in der von dem Musikwissenschaftler Dr. habil. Rainer Bayreuther kuratierten „musik AN|AUS stellung“ zu sehen. Flankierend zur Ausstellung die Podiumsdiskussion „Medienarchive in der digitalen Ära“: Digitale interaktive Klangkunst, wie sie in der Ausstellung zu sehen/hören ist, wirft völlig neue Fragen der Speicherung und Archivierung auf, fügt sie sich doch in klassische Archive, Biblio-, Audio- und Videotheken kaum ein.

Erstmals trifft sich auch der international und hochkarätig besetzte Think-Tank des Landeszentrums, bestehend aus den Verantwortlichen der künstlerisch-medial agierenden Partnerinstitutionen wie dem IRCAM Paris, dem GMEM Marseille, dem ZKM Karlsruhe, der Filmakademie Baden-Württemberg sowie der Tongji-Universität Shangai, der Universität Konstanz und als Partner vor Ort der Hochschule Furtwangen University.

Abschluss und Höhepunkt des Einweihungsfestivals bildet eine multimediale GALA-Veranstaltung, die gleichsam als Reise durch alle Fachbereiche der Hochschule konzipiert ist. Eine Reise durch akustische, imaginierte, historische und abstrakte, virtuelle und konkrete Räume, in denen Nahes und Fernes, Unmittelbarkeit und Abstraktion, Vertrautes und Unbekanntes erlebbar werden.
Große Werke der Klassik erklingen neben zeitgenössischen Werken und digitalen Soundgestalten. Aber auch das Auge kann „mithören“. Bei dieser Veranstaltung musizieren vor allem Lehrkräfte für und mit Studierenden quer durch alle Abteilungen. Musik trifft auf digitale Medien trifft auf Bühne bis hin zum Tanz. Ein solches Zusammenspiel und Miteinander macht den Abend zu einem einzigartigen Festakt für die Hochschule und die Region. Frau Ministerin Theresia Bauer wird die GALA mit einem Grußwort eröffnen.

Die Einrichtung von Landeszentren als Profilierungsmaßnahme für die Musikhochschulen in Baden-Württemberg ist ihrer Initiative zu verdanken. In einem wettbewerblichen, zweistufigen Verfahren mit einer externen Gutachterkommission hatte sich die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen mit dem Konzept MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE erfolgreich behaupten können. 2017 ist das Landeszentrum in der Mitte der Hochschule angekommen. Dieser Abend zeigt spielerisch, wie vielfältig künstlerische Begegnungen sich ereignen können und welche musikalischen Freiheitsgrade dem Konzept innewohnen. Trossingen lauscht in Richtung Zukunftsmusik!

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