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Viel Wind in der Hochschule für Künste Bremen

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Ein Bericht über den großen Bremer Blockflötentag
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Viele kleine Besucher füllten am 24. Mai 2003 den Flur am Eingang der Hochschule für Künste in Bremen, um für einen Tag Musik mit ihrem Instrument ganz anders zu erleben. Erwartungsvoll nahmen sie die Plaketten mit ihren Namen entgegen und machten sich auf den Weg in den Konzertsaal.

Währenddessen waren die Studenten der Bremer Blockflötenklassen bei den letzten Vorbereitungen, Stühle wurden gerückt, die letzten Wegweiser durchs Haus geklebt und Abläufe geklärt.

Ein lang geplantes Projekt sollte nun verwirklicht werden. Die Ausgangsidee war auf der einen Seite die Kooperation der Blockflötenklassen mit den privaten Lehrkräften und den Musikschulen der Umgebung. Damit soll sowohl eine Öffnung der Hochschule nach außen wie auch eine Vorstellung junger, gut qualifizierter Lehrkräfte, die durch solche Erfahrungen bereits für ihren späteren Alltag gewappnet sind, erzielt werden.

Auf der anderen Seite standen auch interne Interessen wie die Zusammenarbeit der Blockflötenklassen von Han Tol, Dörte Nienstedt und Ulrike Petritzki, die Vermittlung von wichtigen methodischen Lehrinhalten und die fachübergreifende Arbeit mit der Klasse der Elementaren Musikpädagogik von Barbara Stiller. Und zuletzt war es auch eine Chance, den Schülern und deren Eltern die Möglichkeiten der Blockflöte aufzuzeigen und damit Vorurteile hinsichtlich des Studienfaches abzubauen.

Um diesen Tag möglich zu machen, war eine gute Vorbereitung notwendig. Angeleitet durch Dörte Nienstedt wurden die Aufgaben in Arbeitsgruppen verteilt. So mussten die Plakate und Flyer gestaltet, gedruckt und verteilt werden, das zu erarbeitende Stück arrangiert und die Stimmauszüge angefertigt werden, die Anmeldungen ausgewertet, die Stimmauszüge verschickt oder die Raumbesetzung und der Ablauf für den Tag geplant werden.

Nun war der Konzertsaal mit knapp 90 Teilnehmern zwischen 7 und 14 Jahren gefüllt. Nach der Begrüßung durch eine Studentin gab es ein Wake-Up von Barbara Stiller mit Bodypercussion, was musikalisch auf Consort-Blockflöten und auch mitklatschend von den Studenten unterstützt wurde. Und dann ging es auch schon mit Intonationsübungen und ersten Proben am Stück mit Han Tol los. Die Studenten standen den Schülern mit Rat und Tat zwischen den Reihen zur Seite und spielten schwach besetzte Stimmen oder in der Nähe von den Jüngsten als Hilfe mit.

Somit hatten alle einen ersten Eindruck vom Stück und dessen Problemen und verteilten sich dann zu den Stimmgruppenproben, welche nun von Studenten angeleitet wurden, in die entsprechenden Räume. Daneben waren auch immer Studenten für Fragen und zur Vorbereitung der nächsten Etappe ansprechbar. Diese war in dem Fall die Mittagspause mit Getränken und Leckerei-Buffett, welches dankbar angenommen wurde, wobei die Studenten auf Reste vergeblich hofften. Hier ereignete sich spontan ein kleines Highlight. Die einkalkulierte Pausenzeit war ein wenig zu lang und so brillierte Han Tol als Geschichtenerzähler und hielt einen anschaulichen Vortrag über die Consort-Blockflöten, der von den Kindern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.

Gestärkt begann der Nachmittag für die Teilnehmer mit einem bulgarischen Märchen, das die Studenten der Elementaren Musikpädagogik aufführten. Die szenische Darstellung von einem Blockflöte spielenden Hirten mit Zauberkräften mit den vielen Tänzen, der spannenden Musik wurde mit offenen Mündern bestaunt und am Ende laut beklatscht. Eltern, die nach dem Wohlbefinden ihrer Sprösslinge sahen, blieben einfach da und genossen die phantasievolle Reise ins Märchenland. Nach diesem Ausflug hatten die Kinder die Qual der Wahl zwischen Ensemblearbeit, Experimenten mit der Blockflöte und verschieden Klanggeschichten, die übrigens Semesterschwerpunkt im Methodikunterricht von Dörte Nienstedt bildeten. Für angemeldete Ensembles gab es die Möglichkeit, an ihrem Repertoire zu arbeiten.
Die Zeit verging wie im Flug und schon saßen alle wieder zur letzten Gesamtprobe im Konzertsaal. Da gab es dann die Stellprobe für das Abschlusskonzert auf der Bühne, die Stühle wurden für die Eltern wieder zurück in Reih und Glied gerückt und dann konnte es losgehen. Zu Beginn des Konzerts gab es eine kleine Demonstration aus der nachmittäglichen Ensemblearbeit. Dann waren alle Teilnehmer gemeinsam gefragt.

Von Han Tol geleitet erklangen drei von acht Sätzen aus der „Capriole Suite“ des englischen Komponisten Peter Warlock. Original für Streichquartett und nach dem Vorbild einer Suite des 16. Jahrhunderts komponiert wurden nun die „Pavane“, „Mattachins“ und „Basse Danse“ als siebenstimmige Blockflötenfassung hörbar. Die Eltern waren sichtlich hingerissen und die Spieler ganz stolz. Wir Studenten freuten uns über den durch und durch gelungenen Tag, der in der Vorbereitungsphase mit einigen Problemen, Ängsten und Unsicherheiten verbunden war, die wir dann schnell vergaßen. In der Nachbesprechung gab es dann für alle Beteiligten die Möglichkeit der Zusammenfassung, des Erfahrungsaustausches, Problembesprechung und auch Platz für Verbesserungsvorschläge. Dieser Tag hatte uns um die Erfahrung einer Projektplanung reicher gemacht und verminderte die Hemmungen vor ähnlichen Projekten in unserer zukünftigen Arbeit als Blockflötenlehrende.

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