Bayreuth - Das Richard-Wagner-Museum in Bayreuth würdigt den Enkel des Komponisten, Wieland Wagner, mit einer Ausstellung zu dessen 100. Geburtstag. Die am Montag eröffnete Schau zeigt die Entwicklung des einstigen Günstlings Adolf Hitlers zum Wegbereiter von «Neu-Bayreuth».
Wieland Wagner stehe für die Abkehr der Festspiele von der nationalsozialistischen Vergangenheit und für eine «theaterästhetische Revolution», sagte Museumsdirektor Sven Friedrich.
Mit seinem «Parsifal»-Bühnenbild zum Neustart der Festspiele im Jahr 1951 hatte der damals 34-jährige Wieland Wagner nicht nur viele Premierengäste und Kulturkritiker, sondern auch seine Mutter Winifred entsetzt: Als sich der Vorhang öffnete, blickten die Zuschauer in einen leeren Bühnenraum. Das sei das Publikum nicht gewohnt gewesen, sagte Friedrich. Wagner habe heftige Kritik einstecken müssen.
Aufgewachsen ist Wieland Wagner mit seinen Geschwistern Wolfgang, Friedelind und Verena in der Villa Wahnfried, dem Wohnhaus Richard Wagners. Gemeinsam mit seinem Bruder übernahm er 1951 die Leitung der Festspiele. 1966 starb er im Alter von 49 Jahren in München. Die Ausstellung hat den Titel: «Es gibt nichts «Ewiges». Wieland Wagner - Tradition und Revolution.»