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Zwei Bibeln aus Johann Sebastian Bachs Besitz in Leipzig zu sehen

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Leipzig - Im Bach-Archiv Leipzig sind zwei Bibeln aus dem Besitz des Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) erstmals zusammen zu sehen. Die beiden Bibeln werden von Donnerstag (10. Mai) bis zum 29. Juli in der Ausstellung "Bach, Bibel, Gesangbuch" gezeigt, sagte der Geschäftsführer des Bach-Archivs, Dettloff Schwerdtfeger.

 

Bei den Werken handelt sich zum einen um eine von dem Wittenberger Theologen Abraham Calov (1612-1686) herausgegebene Lutherbibel, die im 19. Jahrhundert in die USA gelangt und in Deutschland zuletzt 1969 während des Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft in Heidelberg zu sehen war. Die Bibel habe Bach "nur bei besonderen Gelegenheiten auf den Tisch gelegt". "Das war kein Alltagsbuch, kein Lektürebuch", sagte Peter Wollny, Forscher am Bach-Archiv. Das dreibändige Werk, das seit 1934 dem Besitz Bachs zugeordnet wird und von dem zwei Bände in Leipzig gezeigt werden, enthält Bachs Besitzvermerk aus dem Jahr 1733 und zahlreiche Randnotizen des Komponisten.

Bei der zweiten Bibel handelt es sich um ein Exemplar, das der Kupferstecher Matthäus Merian (1593-1650) illustriert hatte und das im vergangenen Jahr von einem Sammler bei einem Internet-Auktionshaus in den USA erworben worden war. Erst nachdem sich der Mann an das Bach-Archiv gewandt habe, sei klar, dass die Bibel zu Bachs Besitz gehört habe, berichtete Wollny. Er sei guter Hoffnung, dass ein Vertrag darüber zustande komme, um das Werk dauerhaft an das Bach-Archiv übergeben zu können.

Bachs Nachlassverzeichnis führt 52 theologische Werke auf, die in mindestens 81 Bänden erschienen sind. Allerdings soll in dem Verzeichnis nur ein kleiner Teil des Buchbestandes aufgeführt sein, den Bach tatsächlich besessen hat.

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