Mit Dvorák in eine neue Welt: Kinder ab 9 Jahren in deutschen Schulen – egal, ob sie auf einer Nordseeinsel oder im Allgäu wohnen – sind eingeladen, virtuell an einem großen Konzert teilzunehmen: Am 19. September, ab 11.15 Uhr spielt das NDR-Sinfonieorchester Antonín Dvoráks 9. Sinfonie e-Moll op. 95 „Aus der neuen Welt“. Thomas Hengel- brock dirigiert und moderiert das Konzert, das live aus dem NDR Sendesaal im Hörfunk über die ARD-Kulturwellen, im Digitalkanal des Deutschlandradios sowie als Videostream übertragen wird.
„Das Dvorák-Experiment – Ein ARD-Konzert macht Schule“: So lautet das Motto dieses ersten ARD-weiten Musikvermittlungsprojekts, über das am gemeinsamen Stand von Deutschlandradio Kultur und Deutschem Musikrat auf der Frankfurter Musikmesse die Musikvermittlerinnen Christina Dean (NDR Sinfonieorchester), Isabel Stegner (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin) und Lea Heinrich (Deutsches Symphonie-Orchester Berlin) sprachen.
Dabei ging es auch um das umfangreiche Rahmenprogramm. So hat das Deutsche Symphonie-Orchester einen Remix-Wettbewerb ausgeschrieben. 24 Bausteine hatte das Orchester eingespielt, die als Loops im Netz zur eigenen kreativen Weiterverarbeitung zur Verfügung standen. Zum 19. September soll Dvorák dann noch einmal live in Schulen gemixt und aufgelegt werden.
Mit zahlreichen Angebote können sich Lehrer und Schüler außerdem auf das Konzert vorbereiten. Wichtig ist dabei ein eigener Zugang, eine Dvorák-Erfahrung, die ein Eigenleben hat und in ein Musikprojekt fließt. Beiträge können auf der Projektwebseite http://schulkonzert.ard.de eingesehen und nachgehört werden. Dort wird zum Beispiel von einem Dirigierworkshop mit dem NDR Jugendsinfonieorchester berichtet, bei dem Schüler erfahren haben, wie schwer es ist, vor einem Orchester zu stehen, ganz exakt einen Einsatz zu geben, wie man diese Musikermassen auf Tempo bringt und den Laden wieder anhält.
Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin haben ein Dvorák-Filmprojekt in ihrer Partnerschule in Neukölln arrangiert. Sechs Musiker des Orchesters kamen in die Klassen, um in kleiner Besetzung die sinfonischen Elemente vorzustellen, Spiele zu entwickeln und Begegnungen zu initiieren. Die Vorbereitungen zum Septemberevent – beim Hessischen Rundfunk wird ein Super-Dvorákorchester gegründet, die WDR Big-Band plant eine Dvorák-Lounge, Musiker des SWR gehen auf Dvorák-Tour in ein Kinderkrankenhaus, beim MDR ist ein Abstecher ganz weit ins Sendegebiet geplant – laufen auf Hochtouren und sind gut dokumentiert auf der Website einsehbar.
Partner des Dvorák-Experiments ist auch der Deutsche Musikrat, der für den Tag des Konzerts am 19. September ein Symposium zum Thema Musikvermittlung veranstaltet.