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Erfolgreiches Ringen mit dem schwer Verdaulichen

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Premiere eines Wettbewerbs im Rahmen der Weidener „Max-Reger-Tage“
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48 Veranstaltungen, 82 Künstler, 7.000 Besucher – das sind die diesjährigen Weidener „Max-Reger-Tage“ in nackten Zahlen. Um die alleine geht es freilich nicht, sagt Prof. Kurt Seibert, der künstlerische Leiter des Festivals. Regers nach wie vor vernachlässigte Musik hineinzutragen in den Musikbetrieb, sie gerade jungen Künstlern und Studenten nahe zu bringen, das sei das große Anliegen. Deshalb auch der heuer erstmals ausgetragene Wettbewerb mit – Achtung: Zahlen! – 32 Bewerbungen, zehn Ensembles in der Endrunde und einem Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro.

48 Veranstaltungen, 82 Künstler, 7.000 Besucher – das sind die diesjährigen Weidener „Max-Reger-Tage“ in nackten Zahlen. Um die alleine geht es freilich nicht, sagt Prof. Kurt Seibert, der künstlerische Leiter des Festivals. Regers nach wie vor vernachlässigte Musik hineinzutragen in den Musikbetrieb, sie gerade jungen Künstlern und Studenten nahe zu bringen, das sei das große Anliegen. Deshalb auch der heuer erstmals ausgetragene Wettbewerb mit – Achtung: Zahlen! – 32 Bewerbungen, zehn Ensembles in der Endrunde und einem Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro.Weiden, die Stadt, in der Reger aufgewachsen ist und später seine fruchtbarsten Jahre erleben sollte, „leistet“ sich die „Max-Reger-Tage“ seit 1999, stellt Büroräume zur Verfügung und heuer auch 10.000 Euro, die zusammen mit dem „Förderpreis der Stadt Weiden“ im Rahmen des erstmals ausgetragenen Wettbewerbs vergeben wurden. Aber Weiden ist es eben nicht allein, wo – im wahrsten Sinne des Wortes – die Musik spielt.

Die Reger-Tage sind längst in einer ganzen Reihe von Städten und Gemeinden in der nördlichen Oberpfalz vertreten. Konzertiert wird dabei in einer industriellen Fertigungshalle ebenso wie in einem barocken Klostersaal, und wenn es sein muss auch mal „open air“. Ein „Netzwerk an Auftrittsmöglichkeiten“ nennt Kurt Seibert das, den Versuch, die überaus komplexe Musik Regers auch auf’s platte Land zu tragen und neue Publikumsschichten zu erschließen. Offensichtlich mit wachsendem Erfolg. „Das Feedback war heuer enorm“, sagt Seibert, „wir hatten in manchen Konzerten mehr als doppelt so viele Besucher wie noch im letzten Jahr.“

Das ist schon deshalb erstaunlich, weil die Musik Regers allgemein als schwer verdaulich gilt. Auch unter Musikern, Musikwissenschaftlern, Kritikern. Peter Cossé, in Salzburg lebender Musikjournalist und Mitglied der hochkarätig besetzten Jury, die über die Preisvergabe beim erstmals ausgetragenen Wettbewerb im Rahmen der „Max-Reger-Tage“ zu entscheiden hatte, spricht denn auch unumwunden von Vorurteilen gegenüber Reger. Diese Vorurteile auszuräumen, und zwar bei Publikum wie Künstlern, ist für Cossé die vordringlichste Aufgabe von Festival und Wettbewerb. Regers Musik sei halt nicht einfach nur überdimensioniert, wie viele glaubten, sondern besitze unglaubliche Tiefe, ja mitunter sogar eine gewisse Leichtigkeit – in vielen der Scherzi zum Beispiel.

Freilich, das räumt Cossé ein, würde sie vor allem den Musikern auch so ihre Schwierigkeiten bereiten. Kein Wunder: Reger taucht in der Ausbildung an den Musikhochschulen so gut wie überhaupt nicht auf. Schallplatteneinspielungen, die zum Vergleich herangezogen werden könnten, sind rar oder gar nicht vorhanden. Von einer durchgängigen Rezeptionsgeschichte ganz zu schweigen. Der Wettbewerb, bei dem in der Endrunde zehn Kammermusikensembles ein komplettes Konzertprogramm gestalten mussten, in dessen Mittelpunkt Reger zu stehen hatte, diente deshalb auch dazu, dies zu ändern.

Schillernd sei das Niveau gewesen, auf dem gesungen und gespielt wurde, sagt Cossé, höchst unterschiedliche Leistungen seien erbracht worden. Mancher hätte die Schwierigkeiten schlichtweg unterschätzt. Exzeptionell hingegen hätten sich die Gewinner des „Förderpreises der Stadt Weiden“ präsentiert. Tatsächlich haben die Mezzosopranistin Claudia Schneider und ihr Pianist Lukas Maria Kuen mit ihrer enormen Gestaltungskraft den vorgetragenen Reger- und Richard-Strauss-Liedern eine ungeheure Plastizität verliehen.

Ob sie zu jenen Multiplikatoren gehören, die sich Kurt Seibert wünscht? Das ist jedenfalls die Strategie des Festivals: Den Nachwuchs an Reger heranführen, ihn in Meisterkursen zu schulen, Auftrittsmöglichkeiten zu bieten, mit den Hochschulen zusammen zu arbeiten. Und natürlich das Publikum für Reger und die Musik zu Beginn des letzten Jahrhunderts zu begeistern.

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