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Fit machen für den Musikbetrieb

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15 Jahre Berufsfachschule MUSICATION Nürnberg
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Es macht ja keinen Sinn, einen Metal-Gitarristen mit Transkriptionen von Wes Montgomery oder Joe Pass zu quälen.“ Ein schöner Satz, den Florian Bührich da im Gespräch vom Stapel lässt. Der Mallet-Spieler und Schlagzeuger bezieht sich darauf, dass an der Nürnberger Berufsfachschule für Musik MUSICATION, die er mitgegründet hat und seit dem vergangenen September auch leitet, im Fachbereich Rock/Pop/Jazz die drei Stilbereiche dank eines entsprechend großen Dozententeams wirklich differenziert abgedeckt werden. Etwa zwei Drittel der rund 70 Schüler*innen entscheiden sich für diesen Zweig, das andere Drittel lässt sich klassisch ausbilden. Dabei besteht für etwa 60 Prozent das Ziel darin, sich auf die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule vorzubereiten. „Alle, die es ernst damit meinen“, so Bührich, „schaffen es auch, im ersten oder zweiten Anlauf.“ Im dritten Ausbildungsjahr („pädagogisches Aufbaujahr“) kann die Lehrbefähigung für Sing- und Musikschulen erworben werden.

15 Jahre ist es her, dass die staatlich anerkannte Berufsfachschule ihren Betrieb aufnahm. Das Angebot und das Curriculum sei im Kern gleich geblieben, meint Bührich. Nach wie vor gebe es in der Klassik für Klavier, Gesang und Violine die größte Nachfrage. Im Lauf der Zeit hinzugekommen seien aber vergleichsweise exotische Instrumente, wie etwa Querflöte Rock/Pop/Jazz oder Jazzvioline. Diese wird in einer Kombination gelehrt, die sich bewährt habe: einerseits in klassischem Geigenunterricht, andererseits von einem Saxophonlehrer für den Improvisationsbereich.

Die Digitalisierung hat nicht erst seit Corona Einzug im MUSICATION gehalten. Das Fach Musik und Medien wird als schulspezifisches Wahlfach für alle angeboten, auch für die „Klassiker“. „Wir wollen die Schüler fit machen für den Musikmarkt“, sagt Florian Bührich, „jeder sollte in der Lage sein, ein Video zu schneiden und sich selbst aufzunehmen.“ Dass man diese Kompetenzen nun so schnell so intensiv brauchen würde, sei aber bis vor eineinhalb Jahren nicht abzusehen gewesen. Die Berufsfachschule sieht Bührich dafür gut ausgestattet: „Wir haben in jedem Überaum digitale Geräte, mindestens ein Netbook, damit die Schüler zum Beispiel Notationsprogramme benutzen, Playbacks abspielen oder sich aufnehmen können.“

Im Kulturleben der Metropolregion Nürnberg ist die Schule dank kontinuierlicher Kooperationen normalerweise sehr präsent. Für eine gemeinsam mit dem Siemens Orchester geplante Aufführung des Mozart-Requiems waren schon die Plakate gedruckt, doch dann kam alles anders…

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