Mainz - Die Musikschulen müssen nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Kulturministerin Katharina Binz auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. «Der Landesverband der Musikschulen erstellt - auch in Absprache mit uns - gerade ein Zukunftskonzept», sagte die Grünen-Politikerin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
«Die Rahmenbedingungen einer Musikschule haben sich in den vergangenen Jahren fundamental geändert. Früher war das die klassische Einrichtung, in die entweder das Bildungsbürgertum gegangen ist, oder diejenigen, die eine besondere Affinität hatten», sagte Binz. «Die Gesellschaft ist diverser geworden, darauf müssen auch die Musikschulen reagieren.»
«Der Ganztagsanspruch für die Grundschulen ab 2026 ist auch für die Musikschulen ein ganz wichtiges Datum», betonte Binz. «Denn dann kann man nicht mehr davon ausgehen, dass die Kinder mittags kommen, sondern man muss überlegen, wie kommen wir in die Grundschulen und dort geht es dann um ganz viele Kinder mit ganz unterschiedlichen Herangehensweisen und Hintergründen.»
«Die Musikschulen bekommen vom Land seit einigen Jahren kontinuierlich mehr Geld», sagte Binz. In den 2000ern seien es noch 1,5 Millionen D-Mark gewesen, «jetzt sind wir bei 3,5 Millionen Euro». Der Landesanteil an der Finanzierung der Musikschulen liege im Durchschnitt der Bundesländer.
«Die Landesregierung fördert parallel ein Programm für die Musikschullehrer und Musikschullehrerinnen», berichtete Binz. «Denn das ist ein ganz anderes Arbeiten: Früher kamen meine fünf Schüler zu mir und jetzt gehe ich mit der Querflöte in die Schule.» Viele machten das ja schon und seien damit erfolgreich, indem sie etwa in die Kitas gingen.