ARD Musikwettbewerb ab 2026 mit vier Instrumentendisziplinen, darunter auch das Fach Orgel +++ Neue Formate im digitalen Raum +++ Ernsting Kunst- und Kulturstiftung fördert den Wttbewerb +++
- Ab 2026 findet der Wettbewerb pünktlich zum 75. Jubiläum wieder mit vier Instrumentendisziplinen statt, darunter auch das Fach Orgel.
- Neue Formate im digitalen Raum erhöhen die Sichtbarkeit und Relevanz des Wettbewerbs für jüngere Zielgruppen.
- Die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung beabsichtigt, den Wettbewerb zunächst bis 2028 zu fördern.
- Das Abschlusskonzert der Preisträger 2025 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks findet am 19. September 2025 unter der Leitung von Sir Simon Rattle statt.
Mit Rückenwind und exzellenten Neuigkeiten startet der Internationale Musikwettbewerb der ARD ins Jahr 2025. So kehrt der Wettbewerb ab 2026 rechtzeitig zum 75. Wettbewerbsjubiläum zu vier Instrumentenkategorien pro Jahrgang zurück – unter ihnen auch wieder das Fach Orgel neben Streichquartett, Schlagzeug und Fagott.
Auch in diesem Jahr erwartet das Publikum bereits ein Highlight. Am 19. September 2025 teilen sich die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2025 in den Fächern Klavier, Klarinette und Trompete die Bühne mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Chefdirigent Sir Simon Rattle beim Abschlusskonzert des diesjährigen Wettbewerbs.
Sir Simon Rattle, Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks:
„Mit dem ARD-Musikwettbewerb findet dieses Jahr wieder einer der wichtigsten Wettbewerbe der Klassikwelt statt, dessen ungemeine Bedeutung für die Nachwuchsförderung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Deshalb freue ich mich sehr, dass der Wettbewerb gerade in Krisenzeiten auf so eine tolle Zukunft schauen und jungen Talenten weiterhin eine wegweisende Perspektive bieten kann.“
Digitale Präsenz, neues Design und umfangreiche Unterstützung
Der ARD-Musikwettbewerb richtet sich auch in der Distribution der Videostreams der Wettbewerbsdurchgänge und Preisträgerkonzerte bereits 2025 neu aus. Der neue YouTube-Kanal ARD Klassik wird zum primären Ausspielweg für ein reichweitenstarkes Live-Erlebnis des Wettbewerbs etabliert und die Interaktionsmöglichkeiten der Plattform im Austausch mit der Community zum Wettbewerbserlebnis ausgebaut. Darüber hinaus präsentiert ARD Klassik in der ARD Mediathek im kuratierten Angebot ausgewählte Highlights.
Neben den Videostreams wird es neue digitale Angebote in den sozialen Netzwerken geben, die den Musikwettbewerb auch einem deutlich jüngeren und musikbegeisterten Publikum über die Klassikszene hinaus zugänglich machen: Unter anderem wird ein eigenes TikTok-Format entwickelt und die Zusammenarbeit mit digitalen Content-Erstellern in der Musikszene erweitert. Passend dazu präsentiert sich der ARD-Musikwettbewerb ab 2025 außerdem mit neuem Logo und Design.
Möglich werden diese Neuerungen nicht zuletzt, weil die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung beabsichtigt, sich beim Wettbewerb zunächst bis 2028 stark zu engagieren, wobei die künstlerischen und inhaltlichen Entscheidungen nach wie vor allein beim ARD-Team bleiben. Der endgültige Abschluss der Fördervereinbarung ist zeitnah geplant. Die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung, die 1995 vom westfälischen Unternehmerehepaar Kurt und Lilly Ernsting unter dem Namen „Ernsting Stiftung Alter Hof Herding“ gegründet wurde, hat sich der Förderung von Kunst und Kultur sowie von Bildung und Wissenschaft verschrieben. Sie betreibt selbst seit vielen Jahren in Coesfeld das Konzerttheater sowie das Glasmuseum.
Stephan Ernsting, Vorsitzender des Vorstands der Ernsting Kunst- und Kulturstiftung:
„Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist es, künstlerische Erfahrungen und künstlerische Arbeit in allen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen zu fördern. Von Kunstprojekten für Kinder und Jugendliche über die Förderung des künstlerischen Nachwuchses bis hin zur künstlerischen Spitzenförderung, wie mit der geplanten Förderung des ARD-Musikwettbewerbs.“
Die geplante Partnerschaft mit der Ernsting Stiftung stärkt den Wettbewerb sehr - dank der beabsichtigten privaten Förderung wird der Internationale Musikwettbewerb der ARD seine langjährige und international anerkannte Arbeit bestmöglich fortsetzen können. Die Relevanz des Wettbewerbs ist nach wie vor unbestritten: Im Jahr 2024 konnte erneut eine Rekordzahl an Bewerbungen verzeichnet werden.
Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks:
„Im Namen der ARD und des Bayerischen Rundfunks bedanke ich mich herzlich bei der Ernsting Kunst- und Kulturstiftung für ihr Engagement. Die Unterstützung ermöglicht es, den Internationalen ARD-Musikwettbewerb in seiner ganzen Vielfalt und Exzellenz fortzuführen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam junge Talente zu fördern und noch mehr Klassikfans in Deutschland und der ganzen Welt an diesem einzigartigen musikalischen Erlebnis teilhaben zu lassen.“
Die Geschichte des Wettbewerbs
Der Internationale Musikwettbewerb der ARD wurde im Jahr 1952 von den Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland gegründet, steht unter der Federführung des Bayerischen Rundfunks in München und findet stets im September statt. Für viele heute weltberühmte Künstler*innen war eine Auszeichnung beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD ein Sprungbrett für die Karriere: Jessye Norman, Francisco Araiza, Natalia Gutman, Christoph Eschenbach, Mitsuko Uchida, Thomas Quasthoff, Yuri Bashmet, Christian Tetzlaff, Sharon Kam, Heinz Holliger, Peter Sadlo, Maurice André, das Quatuor Ebène, um nur einige zu nennen.
Wenig bekannt ist, dass der Internationale Musikwettbewerb der ARD auch eine Vorgeschichte hat: Von 1947 bis 1950 führte der Frankfurter Rundfunk den "Wettbewerb für junge Solisten" durch und ermöglichte schon beim ersten Wettbewerb die Entdeckung zweier Frauenstimmen, die schon bald zur internationalen Elite gehören sollten: Christa Ludwig und Erika Köth. Unter den Instrumentalsolist*innen waren u. a. der Flötist Karl-Heinz Zöller und der Pianist Robert Alexander Bohnke. Die neu gegründete ARD führte die Idee einer Zusammenkunft junger Musiker*innen aus aller Welt fort.
Der Wettbewerb heute
Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Internationale Musikwettbewerb der ARD mit seinem jährlich wechselnden Angebot für Musikerinnen und Musiker zu einer international singulären und hoch geschätzten Einrichtung. Eine Besonderheit ist, dass der Wettbewerb nicht nur für Sänger*innen und Pianist*innen, sondern auch für Instrumentalisten aller anderen Fächer ein Podium der internationalen Konkurrenz möglich macht. Seit 2001 wird durch die Vergabe von Kompositionsaufträgen an prominente Komponist*innen die Präsenz zeitgenössischer Musik maßgeblich gestärkt.
Das internationale Renommee des ARD-Musikwettbewerbs lässt sich auch an dem hohen Prozentsatz ausländischer Teilnehmenden (in manchen Jahren über 90 %) ablesen.
Hohe Gewinnprämien und fortlaufende mediale Begleitung
Der 74. Internationale Musikwettbewerb der ARD findet vom 1. bis 19. September 2025 in drei Wettbewerbsfächern statt. Auch Bewerber*innen, die nicht auf dem Siegertreppchen landen, profitieren maßgeblich von der Teilnahme am Wettbewerb, nicht zuletzt aufgrund der beeindruckenden Medienpräsenz der Veranstaltung im Web, Radio, TV und sozialen Netzwerken.
Gewinnen lohnt sich jedoch: Inklusive zahlreicher Sonderpreise von Partnern und Förderern werden dieses Jahr Preisgelder in Höhe von insgesamt 124.000 € vergeben. Weitere Ehrungen beinhalten Sachwerte und eine beeindruckende Vielzahl an Aufnahme- und Auftrittsmöglichkeiten. Auf die erfolgreichsten Teilnehmenden wartet ein prall gefüllter Konzertkalender mit wechselnden Dirigent*innen.