Der seit 1952 jährlich ausgetragene ARD Musikwettbewerb gilt als der größte Wettbewerb für klassische Musik. Im Gegensatz zu anderen internationalen Playern wie dem internationalen Tschaikowski-Wettbewerb oder dem Königin-Elisabeth-Wettbewerb decken die rotierenden Kategorien alle gängigen Orchesterinstrumente, Gesang, Gitarre, Orgel und verschiedene Kammermusikbesetzungen ab.
Das bedeutet aber auch, dass Künstler*innen ihre Teilnahme entsprechend planen müssen – die Chancen darauf liegen immer mehrere Jahre auseinander. Jahre in denen Klassik-Interpreten wegweisende Entscheidungen für ihre Biografien treffen müssen. Dabei ist auch die Existenz internationaler Wettbewerbs-Schwergewichte keine Selbstverständlichkeit. Damit die Bewerber*innen die Karriereplanung trotzdem besser am ARD Musikwettbewerb ausrichten können, hat die Rundfunkanstalt in der Vergangenheit frühzeitig über die Zukunft des Wettbewerbs entschieden. Entsprechend wurde im Frühjahr 2015 der 2016 auslaufende Vertrag bis 2020 verlängert. Auch dieser Frist sind die Intendant*innen zuvorgekommen und haben die Zukunft des Wettbewerbs schon 2018, also drei Wettbewerbe vor Auslaufen der Laufzeit, bis 2024 samt ausgeschriebenen Kategorien gesichert. Alles nach der Maxime der Planungssicherheit.
Bis jetzt, Frühjahr 2023, hat der den Wettbewerb austragende Bayerische Rundfunk noch keine Verlängerung mitgeteilt.
Auch auf eine Anfrage der nmz zur Zukunft des Wettbewerbs lässt die Presseabteilung lediglich mitteilen, dass die Wettbewerbe 2023 und 2024 gesichert seien. Zu Gestaltung und Austragung des Wettbewerbs über 2024 hinaus erlauben sich die Sprecher*innen auch keine losen Absichtserklärungen. Um die Zukunft des Wettbewerbs grundsätzlich in Frage zu stellen, ist es zu früh. Doch die Maxime der Planungssicherheit für die Musiker*innen scheint anderen Überlegungen zum Opfer gefallen zu sein – so viel ist sicher.