„Freiheit – brennende Liebe“: Unter diesem Motto beleuchtet das österreichische Originalklangensemble moderntimes_1800 das Thema „Freiheit“. Anlass ist der 200. Jahrestag der Tiroler Volksaufstände unter Andreas Hofer und die Initiative zum Gedenkjahr „Geschichte trifft Zukunft. 1809-2009“. Die szenische Collage aus Text und Musik spannt den Bogen von der historischen Umbruchssituation um 1800 bis hin zu unserem heutigen Umgang mit Anspruch und Wirklichkeit persönlicher und politischer Freiheit. Konzeption und Regie liegen in den Händen von Tobias Moretti, der gemeinsam mit moderntimes_1800 sowie dem in New York lebenden Tiroler Jazzmusiker Franz Hackl und dem Autor Raoul Schrott das Projekt auf die Bühne bringt.
Konzertante Voraufführungen finden am 24. Januar 2009 am Theater an der Wien („Freiheit, ein Traum – 1809“) und am 8. Februar in der Tonhalle Düsseldorf statt. Szenische Premiere feiert die Collage am 26. Mai in Innsbruck, der Heimat des Orchesters. Zwei Open Air Aufführungen in Südtirol beschließen den Zyklus am 29. und 30. Juli in Schloss Sigmundskron in Bozen.
Freiheit – ein emotional aufgeladener Begriff, politische Parole, Schlachtruf, manchmal auch Werbeslogan. Von den Barrikaden der Französischen Revolution aus beginnt er seinen Siegeszug durch Europa. Die Revolutionäre kämpfen gegen den Feudalismus, Napoleon unterwirft halb Europa seinen Großmachtsträumen, und die Tiroler revoltieren gegen die Usurpatoren: alles im Namen der Freiheit. 1809 erhebt sich Tirol unter Andreas Hofer in mehreren Aufständen und kratzt erstmals am Mythos Napoleons und seiner Unbesiegbarkeit. „Freiheit, die ich meine“, schreibt Max von Schenkendorff anno 1813: Mit Freiheit „meint“ eben jeder etwas anderes. „Freiheit - brennende Liebe“ ist ein Kaleidoskop aus inszenierten Texten und Musik: Werke von Beethoven, Salieri, Haydn, Paul Wranitzky, Gossec treffen auf Arrangements und Improvisationen von Franz Hackl und Texte von Heine, Schiller, Hölderlin, Hugo, Büchner, Voltaire, Edgar Hilsenrath, Michel Houellebecq, Raoul Schrott und Hans Augustin.
2003 gründeten der Geiger Ilia Korol und die Oboistin Julia Moretti das Kammerorchester moderntimes_1800. Ihr Ziel war, einen Klangkörper aus einer neuen Generation von Musikern zu bilden, die sich in der historischen Aufführungspraxis ebenso zu Hause fühlen wie in der Musik des 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt des Orchesters liegt auf der Musik des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts: Das Jahr 1800 markiert sowohl einen gesellschaftlichen als auch einen kulturellen und musikalischen Wendepunkt. Wie in der Aufführungspraxis dieser Zeit üblich, spielt das Orchester ohne Dirigent und wird vom Konzertmeisterpult aus geleitet. Das in Innsbruck ansässige Kammerorchester ist mit internationalen Spezialisten besetzt. Einladungen zu wichtigen internationalen Festivals wie der RuhrTriennale und den Salzburger Festspielen, dem Rheingau Musik-Festival und dem Festival La Chaise Dieu, enthusiastisches Lob der internationalen Kritik für die ersten CD-Aufnahmen sowie die Auszeichnung mit dem Diapason d’Or, einem der drei bedeutenden europäischen Schallplattenpreise, dokumentieren eindrucksvoll, dass sich moderntimes_1800 in den letzten Jahren in der europäischen Musiklandschaft etablieren konnte. Neben Auftritten bei Festivals in Deutschland und Frankreich wie dem Festival Sablé sur Sarthe und den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci wird moderntimes_1800 im Sommer 2009 mit zwei großen Konzerten bei den Innsbrucker Festwochen vertreten sein.
Weitere Informationen unter www.moderntimes1800.com