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Dichte und reibungsintensive Harmonik

Untertitel
Vokale Kammermusik für Gesang und ein Instrument
Publikationsdatum
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Miguel Kertsman: PriCantiga de Ninar (Do Nenê) (Baby’s Goodnight Song) (1999). Für Stimme (Mezzosopran) und Gitarre. Spectrum Universal Edition, UE 70020.

Der dreieinhalb Minuten lange Song ist die Einzelausgabe zu einer 1999 bei Sony erschienen CD mit internationalen Wiegenliedern, gesungen von der österreichischen Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager: ein modernes spanisches Wiegenlied im folkloristischen Stil mit Konzertgitarre begleitet.

Technisch bietet es bezüglich der Gesangsstimme keine unüberwindbaren Schwierigkeiten und kann als mittelschwer bezeichnet werden. Wegen der populären Besetzung eignet es sich gut zur breiten Verwendung.

Heinz M. Lonquich: De spiritu sancto (1994). Sequentia verbis Sanctae Hildegaris. Für Mezzosopran und Bratsche, Spielpartitur, Edition Dohr, E.D. 94144.

Der 1937 geborene und in Köln lebende Komponist brachte das Werk 1994 heraus. Obwohl es sich um eine zeitgenössische Komposition handelt, besteht die Vokallinie aus überwiegend überschaubaren und in sich nachvollziehbaren Intervallen ohne weit entfernte Tonschritte. Schwieriger gestaltet sich dagegen der Rhythmus, der sich an manchen Stellen sehr anspruchsvoll darstellt. Dieses wird aber durch eine relativ großzügige übersichtliche Notation vereinfacht. Die Bratschenstimme kann aufgrund der vielen Doppelgriffe und den zudem komplizierten Rhythmen als schwer bezeichnet werden. Trotzdem bietet das Stück durch seinen liturgischen Charakter eine reizvolle Alternative für diese Besetzung.

Peter Bares: Credo, op. 1969a (1996). Für Bariton, gemischten Chor und Orgel, Edition Dohr, E.D. 96334.

Das Credo ergänzt die 1994 ebenfalls beim Dohr Verlag erschienene Messe opus 1969. Die Chorstimme erscheint fast clusterartig an manchen Stellen mit sehr dichter, reibungsintensiver Harmonik. Die mit dem Chor im Wechsel singende, liturgisch gehaltene Solobaritonstimme ist ungünstigerweise im Violinschlüssel notiert. Etwas unübersichtlich ist auch die auf lediglich zwei Systeme verteilte Chorpartitur im vorliegenden Klavierauszug. Interessant, dass es keinerlei dynamische Bezeichnungen gibt. Diese werden laut Hinweis auf der Umschlagseite völlig dem Leiter der Aufführung überlassen.

Gottfried von Einem: Prinzessin Traurigkeit oder Ein Känguruh im Schnee, op. 100 (1992), Texte von Lotte Ingrisch. Duette in allen Farben für Mezzosopran, Bariton und Klavier. Doblinger 08675.

Bei dem Liederzyklus handelt es sich um eine Auftragskomposition der Gesellschaft der Musikfreunde Wien, die im Februar 1996, fünf Monate nach von Einems Tod, in Wien uraufgeführt wurde. Das Werk umfasst sieben vorwiegend atonal gehaltene Duette mit teils heiteren, teils ernsten Texten von Lotte Ingrisch, der Lebensgefährtin von Einems.
Die Stücke illustrieren den Reigen einer Liebesbeziehung vom Sich-begegnen bis zur Trennung und schließlichen Einsamkeit. Der Unterhaltungswert ist sicher relativ hoch, aber wegen der recht anspruchsvollen Harmonik eignet sich der Zyklus zur Aufführung vorwiegend nur zum professionsmäßigem Gebrauch. Das Erscheinungsbild ist sehr übersichtlich, die Aufführungsdauer beträgt um die 24 Minuten.

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