Der Gebrauch von CDs im Instrumentalunterricht? Lange Zeit für mich undenkbar, mit diesem Medium zu arbeiten. Mehrere Gründe sprachen dagegen: die Anschaffung diverser CD-Player (Musikschulen sparen!), die Vorgabe der Interpretation, keine eigenen Überlegungen und Entwicklungen. Jeder Schüler sollte doch sein individuelles Vorwärtskommen bestimmen. Zu schwierige Werke, zu schnelle Tempi nicht für den Durchschnittsschüler geeignet.
Dann kam eine Probe-CD der Liechtensteiner Firma Dowani in die Musikschule. Wieder ein Versuch, etwas Neues auf den Markt zu bringen. Dieses Mal mit Noten, Anhörversion und drei verschiedenen Tempi. Mit einer fortgeschrittenen Schülerin erfolgte der Test. Begeisterung. Mein Interesse war geweckt und ich studierte den Gesamtkatalog. In dieser Produktpalette ist für meine Flötenklasse vom kleinsten Anfänger bis zum Abiturienten und erwachsenen Hobbyflötisten etwas zu finden.
Die erste Bestellung erfolgte zu einem günstigen Einführungspreis. Auch Kollegen und Musikfreunde verschiedener Instrumente starteten mit diesem Experiment. Das Einsatzspektrum ist auf den häuslichen Privatgebrauch ausgelegt und ersetzt nicht einen professionellen Unterricht. Die optisch schöne Verpackung sowie die Klavier- oder Orchesterbegleitung führen zu einer Steigerung der Übungsmotivation, ideal für private Vorspiele und Familienfeiern.
Jetzt ist es doch schon einige Zeit her, dass wir Dowani mit im Unterricht verwenden und umfangreiche Erfahrungen sammeln konnten. Die Anhörversionen ermöglichen den Schülern, sich das musikalische Werk vorzustellen.
Das langsame Tempo 1 mit Klavierbegleitung und leisem Soloinstrument im Hintergrund fördert die Sicherheit und Klangvorstellung, allerdings sind auf manchen CDs die Soloinstrumente zu leise, manche Tempi zu langsam. Bei CD-Playern ohne Fernbedienung ist die Zeit zwischen Stimmton a und Vorzählen zu knapp bemessen. Das mittlere Tempo 2 nur noch mit Klavierbegleitung dient als nächstes Übungsziel. Schön wäre es hier bei den Alben, wenn das Soloinstrument noch leise dazuspielen würde, um den Kindern in dieser Phase mehr Sicherheit zu bieten. Die Originaltempi sind oft sehr schnell und unterliegen zu großen Temposchwankungen (ritardandi), hier wäre mehr Metrum angebracht.
Die Alben unterschiedlicher Literaturauswahl, die angeboten werden
- drei für Sopranblockflöte, Violine, Klarinette, Horn, Posaune, Gitarre,
- vier für Saxophon,
- fünf für Trompete (und drei Highlights mit Orgelbegleitung),
- acht für Querflöte
sind geeignet zur alleinigen Übung in unterschiedlichen Niveaus und mit hörbaren Steigerungen. Für Kinder wären schnellere, interessantere und bekanntere Stücke ein größeres Erfolgserlebnis, vielleicht auch Kinder- und Volkslieder mit Variationen. Ein Lob der Vielzahl von Orchesterkonzerten und Sonaten, zum Beispiel 23 Violinkonzerte und Sonaten. Dabei steht der Klavierbegleiter auf CD unermüdlich und professionell zur Seite. Die wenigsten Eltern werden in der Lage sein, ihr Kind am Klavier zu begleiten oder gar entsprechend zu motivieren.
Neu die Urtextausgaben, schön aufgemacht, großzügig gedruckt im größeren Bachformat, das Preis-Leistungs-Verhältnis gerechtfertigt. Dank der Klavierbegleitung ist nun auch eine Live-Aufführung problemlos möglich.
Meine Anregungen aufgrund der Erfahrungen bis heute:
- Etüden mit Orchesterbegleitung,
- mehr Bearbeitungen bekannterer Stücke,
- moderne Komponisten,
- mehrstimmige Werke (Triosonaten, Quartette, Kammermusik),
- günstige Angebote wie bisher mit 30 bis 40 Prozent Rabatt.
Allen Musikbegeisterten sei die Web-Seite von Dowani empfohlen: www.dowani.com. Das gesamte Verlagsprogramm ist übersichtlich und mit Soundbeispielen verfügbar.
Die Idee der Firma Dowani ist sehr gut; das Produkt macht unglaublich viel Spaß sowohl für Lehrer als auch für Schüler, insbesondere mit Orchesterbegleitung zu musizieren.