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Die Musikwelt Bernard Shaws

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Eine Hommage zum 50. Todestag bei Peter Lang
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Gebhard Redlin: Die Welt der Musik des George Bernard Shaw – ein außergewöhnlicher Musikkritiker und seine Zeit, Beiträge zur Musikgeschichte, Band 6, herausgegeben von Ekkehard Kreft, Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften 2000

Gebhard Redlin: Die Welt der Musik des George Bernard Shaw – ein außergewöhnlicher Musikkritiker und seine Zeit, Beiträge zur Musikgeschichte, Band 6, herausgegeben von Ekkehard Kreft, Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften 2000Etwas verspätet, aber noch in Verbindung mit dem 50. Todestag am 2. November 2000 des großen Iren George Bernhard Shaw, erschien im Oktober bei Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, im Rahmen der von Ekkehard Kreft herausgegebene Reihe „Beiträge zur Musikgeschichte“ der Band 6 „Die Welt der Musik des George Bernard Shaw – ein außergewöhnlicher Musikkritiker und seine Zeit“ von Gebhard Redlin.

Der Autor, 1924 in Pommern geboren, selbst Orchestermusiker und von 1961 bis 1990 Geschäftsführer der Nordwestdeutschen Philharmonie, hatte im Ruhestand die vortreffliche Idee, nach intensiven Studien in London die Musikkritiken, die Shaw im Viktorianischen Zeitalter und um die Jahrhundertwende unter anderem unter dem Pseudonym „Corno de Bassetto“ in verschiedenen Journalen und Gazetten in London verfasste, zu übersetzen.

Es gelang Redlin die vom irischen Spötter in „Ich-Form“ geschriebenen Kritiken, Schilderungen und Betrachtungen der gesellschaftlichen Verhältnisse stilgerecht, geistreich, mit Pointen humorvoll ins Deutsche zu übertragen und mit spannenden eigenen Texten über das Londoner Musikleben in der genannten Zeit zu verbinden und zu erzählen.

Der Autor hat die Quellen gründlich hinterfragt und auf nahezu 600 Seiten mit interessanten Bildern ein kulturgeschichtliches Werk geschrieben. In 15 Kapiteln begleitet man den berühmten Dichter von den Tagen der Armut in seiner irischen Heimat bis hin zum Wirken in der Britischen Weltmetropole, ein Weg der ohne seine Musikleidenschaft nicht möglich gewesen wäre.

Man erfährt von den für uns Deutsche unbekannten Verhältnissen der Londoner Opernbühnen, den Intrigen, Pleiten und Pannen, über die handelnden Personen, den Intendanten, Dirigenten, Tenören und den Primadonnen vom Schlage einer Adelina Patti, Lilian Nordica, Helen Porter Mitchell, genannt „Die Melba“ und anderen. Der Schwerpunkt seiner Mission als Musikkritiker bestand in seinem großen persönlichen Einsatz für die deutsche Musik und ihre Komponisten in England.

Richard Wagner und sein Werk fand in ihm einen lebenslang glühenden Verehrer in Wort und Schrift. Er schrieb 1898 sein bekanntes Buch über Wagners „Ring“ – „The perfect Wagnerite“, kritisierte aber mit beißender Ironie den Bayreuther Festspielbetrieb, den er öfter besuchte, um immer wieder in intelligente Dispute mit Zeitgenossen für Wagner einzutreten.
Der Komponist Richard Strauss und sein Auftreten in London fand seine volle Unterstützung, das Kapitel über die Elektra-Kontroverse ist hier ein Beispiel.

Noch als 92-Jähriger förderte Shaw den Plan von Sir Thomas Beecham unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, dem größten lebenden Komponisten ein erneutes Auftreten in London zu ermöglichen. Das Gastspiel sorgte für einen großen Erfolg für den Komponisten und sein Werk.

Wir erfahren in dem Buch über George Bernard Shaws Liebe zu Mozart, seine Bekenntnisse zu Verdi und anderen; aber auch über seine Zurückhaltung gegenüber Mendelssohn und Johannes Brahms.

Kurzum, das Buch ist lesbar und nicht nur dem Musikfreund zu empfehlen. Der Autor zitiert George Bernard Shaw am Schluss seines Vorwortes: „Ein Gemeinwesen, das Chancen schafft, sich künstlerische Intelligenz anzueignen, wird nützlichere Bürger hervorbringen. Sie werden das Gemeinwesen weniger kosten als diejenigen, die nur geübt sind, oberflächliche Formen des Vergnügens zu schätzen.“

Aktuell nach wie vor!

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