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Ein gutes Forum, kulturelle Fragen zu diskutieren

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Deutscher Musikverleger-Verband stellt in Frankfurt die neue Version seiner Notendatenbank vor
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Auch der Geschäftsführer des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV), Heinz Stroh, antwortete auf die Fragen der nmz.

1. Was ist die Aufgabe des Deutschen Musikverleger-Verbands (DMV)?

Wir vom Deutschen Musikverleger-Verband vertreten über 400 Verlage gegenüber Behörden, Verbänden und Organisationen auf dem weltweiten Musikmarkt. Den Verband gibt es schon seit fast 175 Jahren. Wir sind stolz darauf, dass mittlerweile annähernd 90 Prozent der in Deutschland tätigen Verlage unsere Mitglieder sind. Eine der wichtigen Aufgaben ist es, die internationale Messepräsenz für die Mitglieder sicherzustellen, und sie auch immer auf dem aktuellen Stand der schnellen Entwicklung auf dem globalen Musikmarkt zu halten. Grundsätzlich sehen wir uns als Dienstleister für unsere Mitglieder – für alle rechtlichen, wirtschaftlichen und sonstigen Fragen.

2. Was leistet der DMV auf der Musikmesse in Frankfurt?

Wir sind seit Jahrzehnten auf der Musikmesse. Unsere Verlage präsentieren in Halle 3.1 eine wohl weltweit einmalige Leistungsschau ihrer Veröffentlichungen.

Die Händler haben die Gelegenheit, sich schnell und optimal über die neuesten Publikationen der Verlage zu informieren und auch das direkte Gespräch zu führen. Die Messe ist ein Marktplatz der Lieferanten und der Industrie für ihre Kunden, den Handel. Da wir in der Geschäftsstelle der Musikverbände in Bonn den Handel ebenso vertreten wie auch die Verlage, können wir den Messeauftritt optimal realisieren, um auch persönliche Gespräche möglich zu machen. So kann man am besten Auge in Auge die anstehenden Probleme lösen.

3. Unterscheidet sich Ihr Auftritt auf der Messe von den früheren?

Ja, denn neben unserer normalen Präsenz für die Mitglieder, ist in diesem Jahr ein Höhepunkt die Präsentation der neuen Version unserer Notendatenbank. Die Firma DE-PARCON hat seit letztem Jahr die neue Datenbank IDNV kreiert, um den Service für die Kunden noch optimaler zu gestalten. Die IDNV ist um ein Bestellprogramm für die Händler erweitert worden, mit dem man die Noten elektronisch bei den Verlagen direkt ordern kann.

4. Was versprechen Sie sich von dem neuen Forum?

Es sind an erster Stelle Synergieeffekte. Einerseits sind wir sehr engagiert, um unseren Mitgliedern auf der Messe zu helfen und Kontakte herzustellen. Andererseits glauben wir, dass durch das große Forum der Messe auch neue wichtige Themen vorangetrieben werden können. So geht es beispielsweise um den Wert des geistigen Eigentums, die Förderung des aktiven Musizierens und viele andere Themen. Da können wir uns auf der Messe am besten auch mit anderen Verbänden kurzschließen.

Auf der anderen Seite ist die Internationale Musikmesse ideal, um neue Zielgruppen zu erreichen, und um noch intensiver die besondere Faszination der Musik zu vermitteln.

5. Worin besteht die Aufgabe der Musikmesse?

Begonnen hat die Musikmesse als Marktplatz für die Industrie und den Handel. Sie ist Ordermesse, also Bestellmittelpunkt für den Handel. Mit der Öffnung für die Endverbraucher am Samstag und Sonntag ist eine der wichtigsten Aufgaben die Popularisierung der Musik geworden. Darum ist die Messe für uns ein gutes Forum, um kulturelle Fragen zu diskutieren oder unsere eigenen Vorstellungen einem breiten Publikum zu vermitteln.

Es gibt zum Beispiel einen Gemeinschaftsauftritt der Verlage mit speziellen Themen, wo man kulturelle Fragen diskutiert und über wichtige Themen informiert. Hierin sehen wir die Doppelfunktion der Messe.

6. So heißen Sie es gut, dass sich die Musikmesse etwas gewandelt hat?

Wir haben schon seit Jahren begrüßt, dass sich die Messe am Wochenende einem breiten Publikum geöffnet hat. Es ist eine gemeinsame Initiative der Unternehmen, für die Popularisierung der Musik notwendig. Aber trotzdem dürfen wir nicht vergessen: Die Messe hat ihre zentrale Funktion als Service für den Handel, also als Ordermesse.

7. Mit welchen Fragen sind die Verlage auf Sie zugekommen?

Die allgemeine angespannte wirtschaftliche Lage hat natürlich auch die Musikbranche getroffen. Das CD-Brennen, das Raubkopieren aus dem Internet, das illegale Kopieren von Noten – das sind alles Probleme, die unseren Berufsstand existenziell gefährden.

Die Verlage merken es an sinkenden GEMA-Einnahmen. Das Hauptproblem der Verlage ist die Urheberrechtsfrage, die gerade im Bundestag diskutiert wird und hoffentlich in den nächsten Monaten auch verabschiedet wird. Wir brauchen diese rechtlichen Rahmenbedingungen in einem digitalen Zeitalter, das die Kreativen besonders gefährdet.

Trotz der konjunkturellen Krise haben die deutschen Musikverlage nicht ihre Kreativität verloren, sondern sie nehmen die Herausforderung für die Zukunft an und geben dem Musikmarkt neue Impulse: durch sehr attraktive Notenausgaben, durch ein erweitertes Sortiment, aber auch durch die Förderung des Nachwuchses.

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