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Eine Musikökumene der Weltreligionen

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Musica Sacra International in und um Marktoberdorf
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14 Ensembles und Solisten, über 200 Mitwirkende, stellten sich am Freitag bei der internen Eröffnungsfeier jeweils kurz vor. Dabei wurde der Rahmen klar: Musica Sacra International ist eine Art weltweite Musikökumene der Weltreligionen, zelebriert in Konzerten, Vorträgen und informellen Treffs am Rande, bei den gemeinsamen Mahlzeiten und den abendlichen Parties. Die Ensembles nämlich bleiben während des ganzen Festivals da, geben abends mit ein oder zwei anderen Konzerte in der Region und haben so die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen und auszutauschen – eine einmalige Chance, die nicht von allen genutzt wurde.

Die 21 Konzerte waren sehr wohl öffentlich. Doch was bei dem fünften Festival dieser Art, alle zwei Jahre ausgerichtet von der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf, hinter den Kulissen und zwischen den Konzerten stattfand, war genau so bedeutsam. 14 Ensembles und Solisten, über 200 Mitwirkende, stellten sich am Freitag bei der internen Eröffnungsfeier jeweils kurz vor. Dabei wurde der Rahmen klar: Musica Sacra International ist eine Art weltweite Musikökumene der Weltreligionen, zelebriert in Konzerten, Vorträgen und informellen Treffs am Rande, bei den gemeinsamen Mahlzeiten und den abendlichen Parties. Die Ensembles nämlich bleiben während des ganzen Festivals da, geben abends mit ein oder zwei anderen Konzerte in der Region und haben so die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen und auszutauschen – eine einmalige Chance, die nicht von allen genutzt wurde. Dabei geht es keinesfalls „nur“ um Exotik. Das Eröffnungskonzert mit Concertino und KammerChor Saarbrücken bot unter Leitung von Georg Grün eine respektable h-Moll-Messe, die mit Standing Ovations und wetterbedingt mit Blitz und Donner endete. Am auffälligsten war die Gruppe Eskesta aus Haifa mit tanzenden und singenden farbigen Juden äthiopischer Abstammung samt Rabbi, eine Religionsform, von deren Existenz zuvor kaum jemand etwas gewusst hatte. Qawwali, die Trance-Musik der Sufis, kam von den Sabri Brothers aus Pakistan; der Inder Ranajit Sengupta spielte auf seiner Sarod bezaubernde Ragas. Ein Chor aus Russland, die japanische Flöte Shakuhachi, ein Vokalensemble mit altenglischer Kirchenmusik – es würde zu weit führen, alle Programmpunkte einzeln zu nennen. Enttäuschend war lediglich Angelite, ein Frauenchor, der in malerischen Trachten nur ein Stück der modernen bulgarischen Chortradition sang, ansonsten eher romantisch-orthodox klang und bieder bis lustlos wirkte.

Am späten Montag Abend kam die erste große Session. Während man noch über die Orgelkünste des ARD-Preisträgers Martin Kaleschke fachsimpelte, tauchten plötzlich Trommeln auf der Bühne im Saal der beneidenswert ausgestatteten Musikakademie auf, und dann trommelten Inder, Äthiopier, Deutsche und Pakistanis, während etwa die selbe Mischung tanzte – selbst der ältere Sabri erhob sich aus seinem Rollstuhl, um einige Tanzschritte zu wagen. „Fast nichts los,“ meinte Dolf Rabus, Leiter der Musikakademie, in lakonischem Understatement – und der Saal tobte.

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