Schlagwörter wie „Live-Stream“ oder „Podcast“ geistern mittlerweile wie selbstverständlich durch die Internetlandschaft. Letzteres wurde wegen seiner unglaublich schnellen Verbreitung 2005 vom „New Oxford American Dictionary“ sogar zum Wort des Jahres gewählt, unabhängig davon, ob die Mehrheit der Internetnutzer überhaupt weiß, wovon hier die Rede ist. Das folgende Glossar versucht, etwas Licht in den Begriffsdschungel des „WorldWideWeb“ zu bringen und die wichtigsten Fachausdrücke in puncto „Multimedia und Internet“ kurz zu erläutern.
meint zunächst nicht mehr als einen „Datenstrom“, während unter
„streaming“ dessen Übertragung im Internet zu verstehen ist. „Streaming Media“ ist hierbei die Übertragung von Audio- und/oder Video-Daten über das Internet. Dies kann als „Live-Stream“ in Echtzeit geschehen, das heißt der Empfänger sieht/hört den so genannten „content“ (Inhalt) in dem Moment, in dem ihn der Anbieter („content provider“) über einen „Streaming Server“ zur Verfügung stellt. Die Alternative sind Inhalte, die auf einem Server liegen und vom Nutzer bei Bedarf abgerufen werden können („Video/Audio on demand“). Im Gegensatz zum herkömmlichen Download, bei dem man sich die Dateien auf die eigene Festplatte lädt, kann man Streams normalerweise nicht auf dem Computer speichern.
Streaming Server
Der Begriff „Server“ bezeichnet ursprünglich den zentralen Rechner in einem Netzwerk, auf dem Software und Daten allen angeschlossenen Computern zur Verfügung gestellt werden. Aber auch bestimmte Service-Einrichtungen im Internet, die von der Funktion her Dienstleistungen erfüllen, werden so genannt. Einen „Streaming Server“ mietet sich der Anbieter von Streams an, um die Versorgung mehrerer Nutzer zu gewährleisten. Je mehr Empfängern der gleichzeitige Zugriff auf einen Stream ermöglicht werden soll, desto überproportional höher steigen aber auch die Kosten der Miete.
Um diese Video-/Audio-Daten abspielen zu können, benötigt man spezielle Software, die zumeist kostenlos im Internet erhältlich ist. Eine der gebräuchlichsten ist hier der „Real Player“ der Firma „RealNetworks“ (www.real.com). Alternativen sind der „Quicktime Player“ von Apple oder der „Windows Media Player“ von Microsoft. Welchen dieser Player man braucht, hängt vom Format der Datei ab. Angaben hierzu finden sich aber meist auf den Websites, von denen man den Stream empfängt. Häufig kann man ihn von dort über einen Link auch herunterladen. Für die Medienseite der nmz (http://media.nmz.de) benötigt man beispielsweise den „Real Player“.
Da Audio- und speziell Video-Streams aber trotz spezieller Komprimierungen immer noch relativ große Dateien darstellen, benötigt man zum flüssigen Empfang ohne lange Ladezeiten eine ausreichend schnelle Internetverbindung mit einer hohen Datenübertragungsrate. Ein herkömmliches Analog-Modem (56kbit/s) genügt dafür im Normalfall nicht. Möglich ist eine ISDN-Verbindung (128 kbit/s), besser aber ist ein DSL-Anschluss (zwischen 1 und 6 Mbit/s oder mehr). DSL (Digital Subscriber Line) wird zwar immer günstiger, ist allerdings in Deutschland noch nicht überall flächendeckend verfügbar. Vor allem in ländlichen Gegenden bleibt häufig nur der Zugang über Satellit (skyDSL). Ob DSL am jeweiligen Wohnort erhältlich ist, erfährt man bei den mittlerweile zahlreichen Anbietern (T-Com, AOL, Arcor, 1&1 und viele andere).
Der Begriff „Podcasting“ ist ein Kunstwort aus „iPod“, dem mp3-Player der Firma „Apple“, und dem englischen „broadcasting“ (ausstrahlen) und bezeichnet das Erstellen und Anbieten von Audio- oder Videodateien über das Internet. Da dies bereits mit einfacher, kostenloser Software und einer gängigen PC-Ausstattung möglich ist, waren es zu Beginn vor allem Privatpersonen, die wie in einer privaten Radiosendung ihren Content auf diese Weise veröffentlichten. Aber auch immer mehr professionelle Anbieter (ARD-Sender, RTL Aktuell und andere) nutzen diesen Weg, um aktuelle Sendungen zu verbreiten – bisher ausschließlich kostenlos. Der Empfänger (Client) abonniert sozusagen den Podcast eines Anbieters, indem er ein kleines Programm, den so genannten „RSS-Feed“, bei sich in eine „Abspielliste“ aufnimmt. Jedes Mal, wenn der Sender neue Inhalte, zum Beispiel tägliche Nachrichten oder auch nur in losen Abständen neue Sendungen bei Privatpersonen, zur Verfügung stellt, aktualisiert die Software diese. Über eine bestehende Internetverbindung können die aktuellen Podcasts vom Rechner auf den „iPod“ oder andere portable Geräte übertragen und mobil abgerufen werden. Einen sehr guten Einstieg in das Thema „Podcasting“ mit einem großen Verzeichnis zahlreicher Anbieter in verschiedenen Rubriken bietet www.podcast.de.
Web-TV, Web-Radio
Während beim Podcasting vor allem die Mobilität im Vordergrund steht, ist das Internet-Fernsehen/-Radio fast schon die klassische Variante. Gemeint ist hier jedoch nicht der Empfang des aktuellen Programms mit einer TV-Karte über Kabel oder Antenne, bei dem der PC lediglich Ersatz für das Fernseh-/Radiogerät ist, sondern Sendungen, die im Internet „live“ oder „on demand“ abgerufen werden können. Auch hier ist wieder zu unterscheiden zwischen den konventionellen TV-/Radiostationen, die ihr Programm zusätzlich im Netz anbieten, und originären Web-Sendern, deren Inhalte ausschließlich über dieses Medium zu empfangen sind. Zu letzteren zählt somit beispielsweise auch „nmz.media“. Im Gegensatz zu Computern mit TV-Karte fallen bei reinem Internetfernsehen keine GEZ-Gebühren an, was sich allerdings ab Januar 2007 ändern soll, wenn jeder PC mit Internetanschluss gebührenpflichtig werden soll.
Web-TV bietet über das herkömmliche passive Konsumieren der Inhalte hinaus jedoch zukünftig auch immer mehr interaktive Möglichkeiten des gleichzeitigen Sendens und Empfangens. Beispiele hierfür sind Video-Konferenzen oder Lehrveranstaltungen.