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Hochschule: Nachrichten 2011/02

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Ullrich wird RKM-Vorsitzender – Alois Kottmann-Preis – Bewerbung auf YouTube – Stuttgarter Kongress zur Mikrotonalität

Ullrich wirdRKM-Vorsitzender
Nürnberger Hochschulpräsident  löst Werner Heinrichs ab

Der Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg, Prof. Martin Ullrich, ist am 16. Januar in Berlin zum nächsten Vorsitzenden der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) gewählt worden. Der 39-jährige Pianist und Musiktheoretiker wird am 1. Oktober 2011 die Nachfolge von Prof. Dr. Werner Heinrichs, Rektor der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart antreten. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.
Martin Ullrich studierte Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und an der Universität der Künste Berlin sowie Musiktheorie und Gehörbildung. Seine Dissertation schrieb Ullrich zum Thema „Kontrapunkt bei Schumann“. Von 2005 bis 2009 war Ullrich Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin, wo er seit 2007 auch das Amt des Studiendekans und des Beauftragten für Lehrerbildung innehatte. 2009 wurde er zum Präsidenten der Nürnberger Musikhochschule gewählt.

Die Wahl Martin Ullrichs zum neuen RKM-Präsidenten kann als Signal dafür gewertet werden, dass die RKM die bisher oft noch zaghaften Ansätze zu einer geschlosseneren Außenwirkung nun offensiv weiterführen könnte. Anlässlich des Aktionsjahres zur musikalischen Bildung, das von den einzelnen Hochschulen mit unterschiedlicher Intensität umgesetzt wurde und überregional nicht die erhoffte Ausstrahlung entfaltete, hatte Ullrich im nmz-Hochschulmagazin im Mai 2010 jedenfalls klar Farbe bekannt:

„Ich halte es für inhaltlich richtig und an der Zeit, dass die Hochschulen ihren gesellschaftlichen Auftrag und ihr Eingebundensein in die musikalische Bildung erkannt und bejaht haben und auch in die Öffentlichkeit zurücktragen wollen. (…) Die Musikhochschulen stehen ja seit Jahrzehnten völlig unangezweifelt für musikalische Exzellenz, aber die Gefahr besteht doch darin, dass sie in einem Elfenbeinturm gesehen werden, in dem sie sich meiner Meinung nach gar nicht befinden. Die Richtung stimmt also: Die Musikhochschulen verständigen sich über ihre zentralen Anliegen und Bildungsaufträge und vermitteln das auch in die Gesellschaft hinein.“

In diesem Sinne kann man Martin Ullrich nur alles Gute und viel Erfolg für seine neue Aufgabe wünschen.

Alois Kottmann-Preis

Der Wettbewerb um den Alois Kottmann-Preis in Verbindung mit der Stadt Frankfurt/Main (Dotierung 3.000,– €) findet im Rahmen der „Internationalen Musiktage“ am Sonntag, 5 Juni 2011, in Hofheim/Taunus statt. Anmeldung: mail [at] internationale-musiktage.de (mail[at]internationale-musiktage[dot]de)

Bewerbung auf YouTube
Der Internationale Musikwettbewerb Köln stellt sich neu auf

Die Hochschule für Musik und Tanz Köln hat ihr Wettbewerbsangebot für den künstlerischen Nachwuchs neu konzipiert. Alle drei Jahre soll künftig der „Internationale Musikwettbewerb Köln“ für junge Interpreten bis zu 30 Jahren in den Kategorien Violine, Gesang, Klavier stattfinden, erstmals wieder vom 22.09. bis 2.10. 2011. Innovativ ist das Bewertungsverfahren, das erstmalig über das Internet realisiert wird: Die Teilnehmer bewerben sich nach entsprechenden Repertoirevorgaben bis 15. Juni für die Vorrunde mit einem selbst gedrehten Video, das bei YouTube im Internet eingestellt wird. Neben den Preisen in Höhe von 3.000, 6.000 und 10.000 Euro gibt es Anschlussengagements, einen Orchesterpreis des WDR-Rundfunkorchesters in Form einer Produktion, einen Publikumspreis von 1.500 Euro, eine Auszeichnung für die bes­te Interpretation von einem Ehren-Juror sowie den Wieniawski-Sonderpreis des Generalkonsulats der Republik Polen in Köln zu gewinnen. Informationen unter: http://imwk.hfmt-koeln.de

Stuttgarter Kongress zur Mikrotonalität

„Mikrotonalität. Praxis und Utopie“: So lautet das Thema eines Kongresses, der vom 16. bis 18. Juni 2011 an der Musikhochschule Stuttgart stattfindet. Der Call for Papers läuft noch bis 28. Februar. Angelpunkt des Kongresses, so die Veranstalter, ist eine imaginäre Verbindung der vieltönigen Avantgarde um 1600 mit den kompositorischen Fragestellungen der heutigen Zeit. Forschung, Musiktheorie, Instrumentenbau und Ästhetik standen damals wie heute im Zeichen einer Erneuerung und Erweiterung – Experimente und utopische Fragestellungen wurden damals und heute praktisch erprobt. Aktuelle kompositorische und künstlerische Innovationen werden diskutiert und in einen übergreifenden Kontext von Theorie und Geschichte gestellt.

Konzerte, Workshops, Vorträge und Ausstellungen mit seltenen Instrumenten werden unmittelbar aufeinander bezogen, machen die Phänomene anschaulich und erweitern für jeden Teilnehmer die Möglichkeiten der praktischen Anwendung – ob als Komponist, Interpret oder als Wissenschaftler.
Drei Hauptgebiete stehen im Zentrum des Kongresses: Physis (Oberton – Flageolett – Mehrklang), Geschichte & Theorie (Tonsystem – Instrument – Komposition) und Pragmatische Aspekte (Notation – Computeranwendungen).

Der Kongress bietet Raum für Vorträge beziehungsweise Präsentationen von jeweils 20 Minuten Dauer mit anschließender kurzer Diskussion. Als Themenbereiche werden unter anderem vorgeschlagen: Mikrotonale Tonsys­teme in Alter und Neuer Musik, His­torisch informierte Interpretation, Künstlerische Forschung, Experimentelle Instrumente.

Abstracts zu Vorträgen und Präsentationen (max. 1 Seite) einschließlich einer Kurzbiographie des Verfassers in elektronischer Form können noch bis 28.2.2011 eingereicht werden: callmikroton [at] mh-stuttgart.de (callmikroton[at]mh-stuttgart[dot]de) www.mh-stuttgart.de/mikroton

 

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