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Imageträger und Visitenkarte der Musikschulen

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Von der Vielfalt unter dem Dach des VdM:
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So manches Sammlerherz dürfte höher geschlagen haben, und so mancher „übersah“ denn auch das Schildchen, das auf den Ansichtsexemplaren klebte: „Bitte nicht entwenden“. Schließlich sollten sich möglichst alle interessierten Kongreßbesucher die aktuellen Vorzeigestücke aus über 40 Musikschulen anschauen können. Eine ganze Ausstellung von Zeitschriften, Jubiläums- und Infoschriften sowie Veranstaltungsprogrammen war an vier Präsentationswänden zu sehen. Die Vielfalt der Aufmachungen und Inhalte kündete von der Individualität und Kreativität der Musikschulen – und von ihrem Einfallsreichtum, was die Produktionen betrifft. Ob man sich mehr für das kleine Musikschul-ABC „Musikschule von A bis Z“ (Altenkirchen) begeistern wollte oder eher auf den vierfarbigen Imageprospekt (Bonn) reflektierte – hier war eine Ideenbörse geboten, wie sich eine moderne Musikschule innerhalb der Informationsüberflutung attraktiv nach außen darstellen kann. Da gab es den Veranstaltungskalender zum Aufhängen in mehreren Varianten (Borken, Nordhorn, Ibbenbüren), da machte ein informativer Wandschmuck in Postergröße aufmerksam (Gladbeck, Frankfurt/O.), da fiel die Broschüre mit zahlreichen Fotos auf (Münster, Walldürn, Suhl u.v.m.). Professionalität bestimmt heute das Bild der Printmedien. Und diese prägen das Bild – lateinisch „Imago“ – unserer Wahrnehmung. Von der Imagepflege her kann es sich eine Musikschule kaum leisten, weiterhin mit den Hausmittelchen der xerokopierten und selbstgefalzten Heftchen, der handgezeichneten und handkolorierten Plakate zu hantieren. Daß Professionalität im äußeren Erscheinungsbild – sozusagen der Visitenkarte der Musikschule – angesagt ist, zeigten alle ausgewählten Exponate. Vom Flaggschiff eines großformatigen Jubiläumsbandes in Bilderdruckqualität (Schwäbisch Gmünd, Göppingen) bis hin zum edlen Folder in Farb- und Hochglanzausstattung (Gera) oder gern auch bescheidener, ist alles möglich und ist auch alles sinnvoll. Nur keine „Lappen“ mehr, nicht „läppisch“ sein. Auch das schwarz/weiß-Produkt (Bernau, Reutlingen, Isernhagen usw.) kann optisch überzeugen, animativ sein und die interessante Information enthalten. Besonders klein und etwas dicklicher zu sein (Berlin-Tempelhof), sticht ebenso vom Durchschnitt ab, wie durch Auffalten und Herausnehmen (Frankfurt/O.) an den Spieltrieb zu appellieren oder im Interviewstil (Kaiserslautern) die Neugier des Lesers zu wecken. Professionalität hat ihren Preis - versteht sich. Daß viele professionelle Vorleistungen selbst erbracht, daß kostenschwere Profileistungen als Sponsorengabe eingeworben werden und daß überhängige Kosten durch Werbeeinnahmen refinanziert werden können – all das konnte man den „Steckbriefen“ entnehmen, die zu jedem Ausstellungsstück auslagen. Hier hatten die Musikschulleiter einmal die Karten offengelegt und viele Hinweise zur Realisierung ihrer Druckwerke gegeben. Gleichzeitig dokumentierte dieser Einblick das oft erhebliche Engagement von Schulleitung, Kollegium und/oder Fördervereinen, jedoch auch der kommunalen Träger. Wem es nicht so liegt, eine vierfarbige mehrseitige Musikschulzeitschrift in hoher Auflage (Traunreut) mit Anzeigen anzureichern, findet vielleicht eine Tageszeitung am Ort, die das Musikschulblatt herstellt und in ihre Auflage integriert (Bielefeld), oder er kann das Layout mit den modernen Segnungen des DTP selbst erzeugen (Hamburg, Waltrop, Bremen u.v.a.) oder hat eine Werbeagentur oder Druckerei in seinem Förderverein. In den seltensten Fällen griffen die Musikschulträger in den kommunalen Etat: für eine Jubiläumsschrift (Münster, Schwäbisch Gmünd) oder einen Info-Prospekt (Bonn, Berlin-Hohenschönhausen), also für die richtigen Präsentierteller. In der Regel sind aber gerade die Printmedien die idealen Objekte für Sponsoren und Inserenten, die gerne dafür bezahlen, ihr Logo oder ihre Anzeige in einem Druckwerk der Musikschule zu sehen. Mit der Ausstellung setzte der VdM das mit der Initiative „Neue Wege in der Musikschularbeit“ erfolgreich umgesetzte Konzept fort, Anregungen und Informationen aus der Praxis der Mitgliedschulen zu sammeln, um diese – informativ aufbereitet – im Sinne einer „Arbeitshilfe“ weiterzugeben. So zeugte denn die große Zahl der „Sammler“ unter den Kongreßbesuchern davon, daß hier ein echtes Interesse bestand. Schön auch, daß die kopierten „Steckbriefe“ dezimiert wurden. Schade aber, daß noch so wenige Musikschulen mit ihrer Mitgliedschaft im VdM werben. Dabei ist es das neue VdM-Logo doch ein attraktives „Gütesiegel“, das sich auch optisch ansprechend plazieren läßt (Ibbenbüren, Hamburg). Die argumentative Wirkung einer gemeinsamen „corporate identity“ könnte gerade in den angebrochenen Zeiten von Vorteil sein. [nmz1997/nmz9707/dossier/vorlage.htm]

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