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Jubiläums-Berlinale eröffnet

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Berlin - Filmschaffende aus aller Welt konkurrieren in Berlin wieder zehn Tage lang um den Goldenen und die Silbernen Bären: Am Donnerstagabend wurden die 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit einer Gala feierlich eröffnet. Den Auftakt im Berlinale-Palast machte der chinesische Film «Tuan Yuan (Apart Together)» von Regisseur Wang Quan'an, der 2007 für «Tuyas Hochzeit» den Goldenen Bären gewonnen hatte.

Unter den Gästen war neben dem Regisseur und den Darstellern Lisa Lu, Ling Feng, Monica Mo und Jin Na auch viel Prominenz aus Film und Fernsehen. Über den roten Teppich vor dem Berlinale Palast schritten unter dem Jubel vieler Filmfans Jury-Präsident Werner Herzog, Jury-Mitglied und Oscar-Preisträgerin Renée Zellweger, Senta Berger, Mario Adorf, Martina Gedeck, Jürgen Vogel, Anna Maria Mühe, Hannah Herzsprung, Tilda Swinton, Clemens Schick, Armin Rohde, Christoph Schlingensief, Bastian Pastewka, Marie Bäumer, Sarah Wiener, Peter Lohmeyer, Sibel Kekilli, Sebastian Koch, Christiane Paul, Tom Tykwer, Heike Makatsch, Sebastian Koch, Andrea Sawatzki, Detlev Buck, Karoline Herfurth und Jessica Schwarz.

In den kommenden Tagen werden viele weitere prominente Filmgäste erwartet, darunter die Regisseure Martin Scorsese und Michael Winterbottom sowie die Schauspieler Leonardo DiCaprio, Ben Kingsley, Ben Stiller, Gérard Depardieu und Pierce Brosnan.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte auf der von Anke Engelke moderierten und von 3sat live übertragenen Gala: «Die Berlinale ist aus dem kulturellen Leben dieser Stadt und unseres Landes nicht mehr wegzudenken.« Für ihn gehöre das Festival »zu den Gründungsmythen der Bundesrepublik«. Nirgendwo seien Kino, Politik und Weltoffenheit derart vereint. Der deutsche Film sei dabei zur festen Größe geworden. Mit dem Eröffnungsfilm «Tuan Yuan» bekräftige die Berlinale zudem ihren Ruf «als Brückenbauer für das asiatische Kino».

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, die Berlinale habe immer den Anspruch gehabt, «ein politisches Festival zu sein». Die gezeigten Filme befassten sich immer mit der Geschichte des eigenen Landes sowie sozialen Verwerfungen. Wowereit überreichte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick als Dank für dessen «hervorragende Arbeit» einen weißen Porzellanbären.

Mit Blick auf 2009, als Tom Tykwers Finanzthriller «The International» die Berlinale eröffnet hatte, sagte Kosslick, in diesem Jahr liege die Krise bereits etwas zurück, daher bezögen sich die Beiträge nun auf ein anderes Thema, zum Beispiel die Familie.

Herzog sagte, er freue sich auf das Festival: «So viele Filme habe ich lange nicht gesehen.» Zellweger schwärmte, bei der Berlinale würden »neue, interessante Juwelen ausgegraben". Es seien Filmemacher mit mutigen und komplexen Stoffen vertreten. Der Schauspieler Peter Lohmeyer sagte: »Berlin strahlt durch die Berlinale. Jeder wartet dringend auf den Februar.«

Neben Herzog und Zellweger sitzen in der internationalen Jury die Schauspielerin Cornelia Froboess, die italienische Regisseurin und Autorin Francesca Comencini, der somalische Schriftsteller Nuruddin Farah, der spanische Produzent José Maria Morales und die chinesische Darstellerin Yu Nan.

Auf der diesjährigen Berlinale werden fast 400 Filme gezeigt. 26 Produktionen laufen im Wettbewerb, davon konkurrieren 20 um den Goldenen und die Silbernen Bären. Ins Rennen gehen auch die deutschen Filme «Der Räuber» von Benjamin Heisenberg, «Jud Süss - Film ohne Gewissen» von Oskar Roehler und «Shahada» von Burhan Qurbani. Das Festival endet am 21. Februar. Die Preisverleihung findet am 20. Februar statt.

 

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