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Staatsministerin Weiss gratuliert Buchhändler-Lehranstalt +++ Unesco-Urkunde an Staatsbibliothek Berlin bei Festakt am Sonntag

Staatsministerin Weiss gratuliert Buchhändler-Lehranstalt
Leipzig (ddp-lsc). Zum 150. Geburtstag wird heute Kulturstaatsministerin Weiss der Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig gratulieren. Am Vormittag nimmt sie an der Feierstunde in der Thomaskirche teil, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Die Buchhändler-Lehranstalt war 1853 die erste brancheneigene Berufsschule im deutschsprachigen Raum. Heute lernen an ihr rund 600 Schüler aus den neuen Bundesländern ihren Beruf. Weiss wird ihren Leipzig-Aufenthalt mit zwei weiteren Museums-Besuchen verbinden. Vor der Feierstunde besichtigt sie das Grassi-Museum, am Nachmittag das zeitgeschichtliche Forum.

Unesco-Urkunde an Staatsbibliothek Berlin bei Festakt am Sonntag
Berlin (ddp-bln). Nach der Aufnahme der Original-Handschrift der 9. Sinfonie Ludwig von Beethovens in das Unesco-Weltdokumentenerbe können die Seiten des Finalsatzes jetzt im Internet betrachtet werden. Die Staatsbibliothek zu Berlin, die das Beethoven-Autograph fast vollständig besitzt, hat die Originalseiten weltweit zugänglich gemacht, sagte Generaldirektor Graham Jefcoate am Freitag in Berlin. Es sei eine Verpflichtung, die Originalpartitur so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Die 9. Sinfonie sei eng mit der Geschichte Europas und der Teilung Deutschlands verbunden. Erst als Folge der Wiedervereinigung konnte das Autograph unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zusammengeführt werden.
1846 war die Königliche Bibliothek zu Berlin in den Besitz von Teilen der Handschrift der 9. Sinfonie gekommen, die im Mai 1824 in Wien zum ersten Mal erklungen war. 1901 waren wesentliche Teile des Originalmanuskripts in Berlin vereint, ehe sie 1941 zum Schutz vor Kriegseinwirkungen an mehrere Orte ausgelagert wurden. Zuletzt waren alle Teile wieder in Berlin, jedoch in zwei Hälften der geteilten Stadt. Der «Schnitt» ging mitten durch die Doppelfuge des Finalsatzes, in der Beethoven die Botschaft von der Freude und der weltumspannenden Brüderlichkeit unter den Menschen erklingen lässt.
Beethovens Neunte gilt als ein Schlüsselwerk der sinfonischen Musik. Die Berliner Erstaufführung fand 1826 im Schauspielhaus statt. An diesem historischen Ort, dem heutigen Konzerthaus, wird die 9. Sinfonie nun erneut zu hören sein: beim Festakt aus Anlass der Übergabe der Unesco-Urkunde an die Staatsbibliothek am Sonntag, gespielt von der Philharmonie der Nationen mit jungen Musikern aus 40 Ländern unter Leitung von Justus Frantz.
Zuvor werden prominente Persönlichkeiten wie die Malerin Elvira Bach, der Architekt Helmut Jahn, Schauspieler Armin Mueller-Stahl und Prinz Georg Friedrich von Preußen Beethoven-Faksimiles unterzeichnen. Der Erlös aus der Versteigerung dieser Faksimiles sowie exklusiver Montblanc-Schreibgeräte, Beethoven gewidmet, soll bei der Restaurierung von Musikautogaphen an der Staatsbibliothek helfen. Montblanc engagiert sich dabei seit 1999.
Die Originalhandschrift der 9. Sinfonie gehört zu den insgesamt 69 Dokumenten, die seit 1992 in das Unesco-«Memory of the World»-Register aufgenommen wurden. Es soll kulturgeschichtlich wertvolle Dokumente aus Archiven, Bibliotheken, Museen und Gedenkstätten sichern, schützen und weltweit zugänglich machen. Aus Deutschland haben unter anderem Fritz Langs Stummfilmklassiker «Metropolis», der literarische Nachlass von Goethe und Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks die internationale Auszeichnung erhalten.
Die Seiten des Finalsatzes der 9. Sinfonie unter http://beethoven.staatsbibliothek-berlin.de
Andrea Marczinski