Body
+++ Ausstellung «Schöner Ort Nirgendwo» in Baruth +++ Der Maler in der Landschaft - Kliemann-Ausstellung im Ephraim-Palais Berlin +++ Prozess gegen Dieb der «Winterlandschaft» beginnt heute in Köln +++ Richard-Dunn-Installation in Chemnitz zeigt Beinkleider und Architekturfotos +++
Ausstellung «Schöner Ort Nirgendwo» in BaruthBaruth (ddp-lbg). Der Kunst- und Kulturverein «Alte Schule Baruth» eröffnet am Sonntag seine Ausstellung «Schöner Ort Nirgendwo». Das Projekt widmet sich der Wiederentdeckung des von Peter-Joseph Lenné gestalteten Schlossparks, sagte ein Sprecher von Kulturland Brandenburg.
Verschiedene Künstler stellen bis 26. September im Lennépark ihre Beiträge zum Ideenwettbewerb «Neugestaltung von Brücken» aus. Der Entwurf des Siegers, eine originelle Holzkonstruktion, die in den Park ausschwingt, soll noch in diesem Jahr realisiert werden. Der erste Spatenstich erfolgt im Anschluss an die Ausstellungseröffnung. Die Schau ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Internet: http://www.son-park.de
Der Maler in der Landschaft - Kliemann-Ausstellung im Ephraim-Palais Berlin (ddp-bln). Mit einer Retrospektive ehrt das Stadtmuseum den Maler Carl-Heinz Kliemann zu seinem 80. Geburtstag. Im Ephraim-Palais werden vom 20. August bis 10. Oktober 100 Werke aller Schaffensperioden und Techniken präsentiert, sagte ein Sprecher am Freitag. Leitthema sei die Landschaft. Als Meisterschüler des Brücke-Künstlers Karl Schmidt-Rottluff war Kliemann von dessen Art fasziniert, Landschaft ganz einfach und groß zu sehen. Kliemann entwickelte daraus eine auf den ersten Blick simple, in Wahrheit aber komplexe Bildsprache, bei der Komposition und Motiv, Strukturiertes und Stimmungsvolles auf eigenartige Weise ineinander greifen.
Selten kommt es Kliemann nach Darstellung der Ausstellungsmacher auf den konkreten Ort an. Der Künstler bevorzuge, Grundsätzliches zum Ausdruck zu bringen: Atmosphäre, Licht, Rhythmus, Struktur. Landschaftsformationen wohne für ihn darüber hinaus eine spezifische Sinnbedeutung inne. So stellen Horizonte ein Sehnsuchtsmotiv dar, Ebenen einen Anreiz zum Meditieren. Inseln sind Symbole der Unnahbarkeit, Bergwelten wirken archaisch. Urbane Landschaften werden einerseits in ihrer Totalität wahrgenommen, andererseits interessieren ihn einzelne Bauten, Ruinen und Wände von Brandmauern in ihrer Tristesse.
Die Schau ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3, ermäßigt 1,50 Euro. Es erscheint ein Katalog zum Preis von 20 Euro.
Prozess gegen Dieb der «Winterlandschaft» beginnt heute
Köln (ddp-nrw). Rund zwei Wochen nach dem Raub des Ölgemäldes «Winterlandschaft» aus dem Kölner Wallraf-Richartz-Museum wird dem 58-jährigen Kunstdieb heute der Prozess gemacht. Der Langfinger war ein paar Tage nach dem Diebstahl in der niederländischen Stadt Maastricht nach einem weiteren Coup festgenommen worden.
Im Gefängnis hatte er dann über seinen Anwalt mitteilen lassen, dass er auch für den Kölner Diebstahl verantwortlich sei. Ein paar Tage später gab er das Versteck der «Winterlandschaft» des Malers Esaias van de Velde preis. Das 150 000 Euro teure Gemälde ist inzwischen wieder unversehrt im Museumsbesitz.
Wie aus Justizkreisen zu erfahren war, soll dem an Speiseröhrenkrebs erkrankten Studienrat vor einem sogenannten Schnellrichter der Prozess gemacht werden, wo er möglicherweise mit einer Bewährungsstrafe davonkommen wird.
Richard-Dunn-Installation in Chemnitz zeigt Beinkleider und Architekturfotos Chemnitz (ddp-lsc). Die schönsten Damenstrümpfe der Belle Epoque aus Chemnitz sind ab Samstag erstmals in den Kunstsammlungen der Stadt zu sehen. Unter dem Motto «BLICKDICHT» hat der australische Künstler Richard Dunn die interessantesten und attraktivsten Beinkleider mit ungewöhnlichen Blicken auf Chemnitzer Architektur verbunden. Die Installation finde sehr kluge und wunderbare Metaphern für erfolgreiches Unternehmertum, hohen industriellen Standard der Strumpfproduktion sowie Ästhetik von Architektur, sagte Museumsdirektorin Ingrid Mössinger am Freitag bei der Vorab-Präsentation der bis 31. Oktober geöffneten Ausstellung.
Die Kunstsammlungen Chemnitz verfügen nach eigenen Angaben mit etwa 5000 Exemplaren, darunter 4000 aus der Zeit um 1900, über einen weltweit einzigartigen Bestand von Beinkleidern. Die Chemnitzer Region war in jener Zeit international führend bei der Strumpfproduktion. Für die Installation wurden flachgewirkte Baumwollstrümpfe aus den Jahren von 1890 bis 1914 ausgewählt, deren Farbigkeit und aufwendige Musterung unter langen Röcken nie zu sehen war. Farben und Muster der Wirkwaren hat Dunn in der Architektur von Chemnitzer Bauwerken der Zwanziger- und Sechzigerjahre sowie nach 1989 wiedergefunden und dies fotografisch gegenüber gestellt.
Wie Dunn sagte, hat er bei mehreren Besuchern in Chemnitz zwischen den Strümpfen im Museum und den Gebäuden der Stadt eine zwingende Verbindung erkannt. Er betrachte die Ausstellung nicht als historisch, sondern als zeitgenössische Kunst. Er versuche, auch etwas von der Veränderung der Stadt in den letzten Jahren zu vermitteln. Durch seine Bilder könnten zudem auch die Menschen in Australien etwas von diesem Teil der Welt kennenlernen.
Der 1944 in Sydney geborene Richard Dunn ist Professor für zeitgenössische visuelle Kunst an der Universität von Sydney und Lehrer am Sydney College of the Arts. Im Jahr 2000 weilte er als Artist in Residence erstmals in Chemnitz. Im Wintersemester 2003/04 unterrichtete er an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Werke wurden seit 1972 in 38 Einzel- und mehr als 60 Gruppenausstellungen in Amerika, Asien, Australien und Europa gezeigt. Für 2005 ist in den Kunstsammlungen Chemnitz «BLICKDICHT II» mit Arbeiten von Dunn in Vorbereitung. http://www.chemnitz.de/kunstsammlungen